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Türkei, Ukraine, Ungarn, Rumänien

Türkei: Was will Präsident Erdogan und wie soll die EU darauf reagieren? +++ Ukraine: Der Kampf um die Bedeutung des Majdan +++ Ungarn: Liberale Städte gegen Orbán +++ Rumänien: Exodus der Pflegerinnen, Kinder und Alte bleiben zurück
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Türkei, Ukraine, Ungarn, Rumänien

Türkei: Was will Präsident Erdogan und wie soll die EU darauf reagieren?
Die Türkei ist in den letzten Jahren in eine immer tiefere Krise gerutscht. Militärisch hat das Land sich im Krieg in Syrien engagiert, ohne dass klar ist, wie die strategischen Ziele erreicht werden sollen. Die mehr als 3 Millionen Flüchtlinge im Land werden zu einer immer größeren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belastung, im Streit mit der EU verwendet die türkische Regierung diese Menschen jetzt als Druckmittel. Auch die türkische Wirtschaft entwickelt sich schlecht, und die Regierungspartei AKP hat bei Wahlen einige Niederlagen einstecken müssen. Wie kann das Land aus dieser Krise herauskommen, und welche Möglichkeiten hat die EU? Das analysiert Günther Seufert von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.

Ukraine: Der Kampf um die Bedeutung des Majdan
Vor sechs Jahren führten die Proteste am Majdan Nesaleschnosti, dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew, zum Sturz des damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Bei den Kämpfen im Februar 2014 wurden etwa 80 Demonstranten und 13 Polizisten getötet, tausende Demonstranten und hunderte Polizisten wurden verletzt. Doch auch sechs Jahre später sind nur kleine Fische für die Verbrechen am Majdan verurteilt worden. Umstritten ist nach wie vor, wer die Schützen und Scharfschützen waren. Für den politischen Neustart der Ukraine bleibt die Unklarheit eine schwere Hypothek, berichtet Christian Wehrschütz.

Ungarn: Liberale Städte gegen Orbán
Ungarn ist ein polarisiertes Land. Viktor Orbán ist seit 10 Jahren durchgehend Ministerpräsident, er hat das Land in dieser Zeit nach seinen Vorstellungen umgebaut - Stichwort illiberale Demokratie oder Einschränkung der Freiheit von Medien und Wissenschaft. In den ländlichen Gebieten verfügen Orbán und seine FIDESZ-Partei nach wie vor über eine große und treue Anhängerschaft, in den größeren Städten aber steigt der Unmut über Orbáns autoritäre und nationalistische Tendenzen - das zeigt sich in Wahlergebnissen, aber auch in Protesten. Wie geteilt die ungarische Gesellschaft ist, spiegelt sich auch in den komplett gegensätzlichen Analysen der Politologen: Die einen rechtfertigen Orbáns Handeln, was immer er tut, die anderen lassen kein gutes Haar daran. Elisa Vass hat in Budapest mit zwei Politologen gesprochen.

Rumänien: Exodus der Pflegerinnen, Kinder und Alte bleiben zurück
Die Pflege von alten, gebrechlichen Menschen in Österreich kann derzeit nur mit Pflegerinnen aus Osteuropa bewältigt werden. Laut Wirtschaftskammer kommen mehr als 43 Prozent der 24-Stunden-Pflegerinnen aus Rumänien. Zurück bleiben Kinder und pflegebedürftige Alte, die oft in bitterer Armut leben. Veronika Mauler war mit der Caritas in Rumänien und hat dort Sozialprojekte besucht.

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