Papst Franziskus

AP/ALESSANDRA TARANTINO

Logos - Glauben und Zweifeln

Der Bischof von Rom und sein Amt als "Papst"

"Diener der Diener Gottes". Was das Oberhaupt der katholischen Kirche ist und kann beleuchtet "Logos" u. a. anlässlich des 100. Geburtstages und 15. Todestages von Johannes Paul II.

Er ist das Oberhaupt der größten Religionsgemeinschaft der Welt, sein Amt hat es schon in der Antike gegeben, und als moralische Autorität reicht seine Bedeutung weit über die eigenen Reihen hinaus: Doch was der Papst ist und kann, das kann und ist er allein als Bischof von Rom - als Nachfolger des "Apostelfürsten" Petrus. "Papst" ist im Grunde nur ein Titel ohne eigene Mittel.

Schon in der Antike genoss der Bischof von Rom einen gewissen "Ehrenvorrang" vor den anderen vier Patriarchen in Antiochia, Alexandria, Jerusalem und Konstantinopel. Die beinahe unumschränkte Machtfülle - wie er sie heute innerhalb der römisch-katholischen Kirche genießt - hat sich erst später entwickelt und vor genau 150 Jahren beim Ersten Vatikanischen Konzil ihren Höhepunkt erreicht.

Titel führt der Papst viele. An erster Stelle steht immer "Bischof von Rom". Er ist "vicarius" (also "Stellvertreter") Christi auf Erden. "Patriarch des Abendlandes" nennt er sich offiziell nicht mehr. Die Bezeichnung "Servus servorum Dei" / "Diener der Diener Gottes" hat Papst Gregor der Große (+ 604) hinzugefügt, und sie umschreibt sein modernes Selbstverständnis vielleicht sogar am besten.

Im Jahr 2020 gibt es gleich mehrere Anlässe dafür, einen genaueren Blick auf den Bischof von Rom und sein Amt als "Papst" zu werfen: Am 18. Juli sind es genau 150 Jahre, seit das Erste Vatikanische Konzil die Infallibilität ("Unfehlbarkeit") des Papstes in Fragen des Glaubens und der Sitten und seinen Jurisdiktionsprimat als verbindliche Glaubenswahrheit ("Dogma") definiert hat, was in weiterer Folge zur Gründung der Altkatholischen Kirche geführt hat.

Und 2020 jährt sich der Geburtstag von Papst Johannes Paul II. zum 100. Mal (am 18. Mai) und sein Todestag zum 15. Mal (am 2. April).

Gestaltung: Markus Veinfurter

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  • Markus Veinfurter