Illustrationen von Feigen

ORF/ISABELLE ORSINI-ROSENBERG

Radiokolleg - Das ABC der Speisepflanzen

E wie Erdäpfel, F wie Feige, G wie Gurke, H wie Hirse (2). Gestaltung: Ilse Huber, Renate Pliem, Nikolaus Scholz

Das Lexikon der Speisepflanzen, das auf ABC der Speisepflanzen abrufbar ist, beginnt bei A wie Apfel und wird bei Z wie Zwiebel enden. Aufbereitet wird in dieser Langzeitserie Wissenswertes über essbare Pflanzen, ihre Kulturgeschichte, den Anbau, die Sortenvielfalt, die Inhaltsstoffe und welchen Beitrag sie zur Ernährung und Gesundheit leisten. Ein bunter Mix regionaler Diversität - als Gegenpol zur Welt der Fertiggerichte.

F wie Feige
Die Echte Feige (Ficus carica) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Belege einer Nutzung durch den Menschen gibt es seit der frühesten Jungsteinzeit aus Südwestasien. Dort wurden verkohlte Samen von Feigen und auch ganze Früchte gefunden, die in die Zeit um 10.000 v. Chr. datieren. Im antiken Griechenland schrieb man der Frucht aphrodisische Wirkungen zu. Und so war sie auch Dionysos, dem Gott der Freude, der Fruchtbarkeit und der Ekstase geweiht. Im antiken Rom waren Feigen bei allen Bevölkerungsschichten beliebt, getrocknet stellten sie wertvolle Wintervorräte dar. In der Bibel wird die Feige etliche Male erwähnt, und sie ist sogar die erste Pflanze, die namentlich genannt wird: Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, wurden sie sich ihrer Nacktheit bewusst - sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz.

Seither ist das "Feigenblatt" auch eine Metapher für Tarnung oder Verhüllung. Feigen enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe. Die Ballaststoffe in den getrockneten Früchten regen die Verdauung an. Heute werden Feigen vor allem im Mittelmeerraum sowie in Südafrika und Australien angebaut. Der Feigenbaum braucht warme Sommer und milde Winter - und so begünstigt der Klimawandel auch den Anbau in Österreich. Hier gedeihen Feigenbäume vor allem in mildem Klima, wie in Weinbaugebieten oder in geschützten Innenhöfen.
Gestaltung: Renate Pliem

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