Das Buch: "Die Reparatur der Welt"

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Da capo: Im Gespräch

Slobodan Snajder, Schriftsteller

"Das Einzelschicksal im historisch-politischen Kontext" - Anna Maria Krassnigg und Wolfgang Müller-Funk im Gespräch mit Slobodan Snajder, Schriftsteller

Slobodan Snajders Geschichte beginnt im Jahr 1769. Kaiserin Maria Theresia möchte Transsilvanien im heutigen Rumänien landwirtschaftlich erschließen. Dieser Aufgabe sollen sich BewohnerInnen des Schwabenlandes, darunter Georg Kempf, annehmen. Mehr als 150 Jahre später wird sein Nachfahre Dzuka Kempf als sogenannter Volksdeutscher für die Waffen-SS rekrutiert und an die Ostfront geschickt. Er desertiert und kehrt nach Kriegsende nach Jugoslawien zurück, weil ihm die Russen schriftlich attestieren, für die richtige Sache gekämpft zu haben. Dzuka Kempf ist Slobodan Snajders Vater.

In seinem mehrfach ausgezeichneten Buch "Die Reparatur der Welt" zeichnet Snajder seine vielschichtige Familiengeschichte nach. Dabei bettet er Einzelschicksale in die sie bedingenden historisch-politischen Ereignisse ein. Der 1948 in Zagreb geborene Schriftsteller Snajder war langjähriger Chefredakteur der Theaterzeitschrift PROLOG. Er schreibt Prosa, Essays, Theaterstücke und Kolumnen. Seinen internationalen Durchbruch markierte die Tragödie "Der kroatische Faust".

"Im Gespräch" mit der Regisseurin Anna Maria Krassnigg und Kulturwissenschaftler Wolfgang Müller-Funk zeichnet Slobodan Snajder historische Entwicklungen nach und analysiert die Gegenwart vor dem Hintergrund von Macht und Herrschaft, Wahrheit und Täuschung.

Das Gespräch wird am 07. März in den Kasematten in Wiener Neustadt aufgezeichnet.

Service

wortwiege - Salon Royal, Impuls und Dialog

Slobodan Snajder, "Die Reparatur der Welt", übersetzt von Mirjana Wittmann, Klaus Wittmann, Verlag Paul Zsolnay 2019

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