3 Komponisten - 3 Generationen - 3 Klangsprachen

20. März 2020, 13:00

Die zeitgenössische Musik war jahrelang geprägt von einer gewissen Gegnerschaft von tonalen Komponisten und strenger Avantgarde. Diese Polarisierung ist mittlerweile Geschichte, was auch Komponistenpersönlichkeiten wie Kurt Schwertsik zu verdanken ist, der 1958 gemeinsam mit Friedrich Cerha das Ensemble "die Reihe" gegründet hat, das immer darauf bedacht war, möglichst viele Stilrichtungen zu berücksichtigen.

Kurt Schwertsik, geboren 1935, gilt heute als einer der führenden Komponisten Österreichs. Er hat u.a. bei Karlheinz Stockhausen Unterricht genommen und seinerseits zahlreiche Kompositionsstudierende ausgebildet. Einer von ihnen ist der 1961 ebenfalls in Wien geborene Komponist Reinhard Süss, der zahlreiche Kammermusikwerke, eine Oper und Symphonien, etwa für den Wiener Musikverein oder die Begrenzer Festspiele, geschrieben hat.

Johannes Beranek, Jahrgang 1998, hat Kompositionsunterricht bei Reinhard Süss erhalten und im Juni 2016 den Kompositionswettbewerb "Jugend komponiert" gewonnen. Als Hornist tourte er bereits durch Europa und Asien, als Komponist ist ihm die individuelle musikalische Handschrift und der Wiedererkennungswert eines Stückes besonders wichtig.

Auf einer soeben erschienenen CD sind Werke von Kurt Schwertsik, Reinhard Süss und Johannes Beranek zu hören, die sich der Tonalität und der je eigenen Klangsprache verpflichtet fühlen. Der erste Satz im Booklet ist Kurt Schwertsiks Kontrapunktskriptum entnommen: "Musik ist eine geheimnisvolle Kunst. Wir nähern uns ihr langsam und in kleinen Schritten."

Kurt Schwertsik, Reinhard Süss und Johannes Beranek sind zu Gast bei Andreas Obrecht - am Telefon bzw. im ORF Funkhaus in Wien.

Wie haben sich die Lebensrealitäten und das Musikverständnis zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Ist es heute einfacher oder schwieriger abseits ausgetretener Pfade Kunst zu betreiben?

Worum geht es beim Lernen aus musikalischen Traditionen? Worauf gilt es in der Beziehung zwischen Meister und Schüler beiderseits zu achten? In welcher Weise beeinflusst das eigene Werk die Kunst der Schüler? Und welche Verantwortlichkeiten bestehen grundsätzlich zwischen den Generationen?

Wie immer freut sich die Redaktion über Beteiligung: punkteins(at)orf.at oder unter 0800 22 69 79 während der Sendung.

Die CD "3 Generationen" mit Werken von Schwertsik, Süss und Beranek ist ab Anfang April bei Spotify, Emerson und iTune erhältlich.

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andreas Obrecht