Praxis - Religion und Gesellschaft

Die komplexen Herausforderungen der Corona-Krise

Krisenfamilien in Krisenzeiten +++ Italien: Im Auge der Corona-Pandemie +++ Aserbaidschan - Religiöse Vielfalt ohne große Öffentlichkeit

1. Krisenfamilien in Krisenzeiten

In China ist es während der Quarantäne zu einem massiven Anstieg häuslicher Gewalt gegen Frauen gekommen, berichten lokale Frauenrechtsorganisationen. Die Ausgangsbeschränkungen sorgen auch in Österreich oftmals für Konflikte in den nun so eng gewordenen vier Wänden und die ersten Fälle von häuslicher Gewalt sind schon bekannt geworden. Eine kleine Mietwohnung. Die Eltern in Home-Office, die Kinder toben durch die Wohnung, Jugendliche, die dem Frust über die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit freien Lauf lassen. Dazu die Sorgen um die Gesundheit und in vielen Familien um die eigene Existenz, angesichts der drohenden Wirtschaftskrise und eines möglichen Jobverlusts. Ein Szenario, das sich so wahrscheinlich in gar nicht so wenigen Hauhalten abspielt. So schwierig die Situation vor dem Ausbrauch der Corona-Epidemie schon war, jetzt nimmt die Bedrohung täglich zu.
Alexandra Mantler hat telefonisch mit der Leiterin der Krisenberatungsstelle der Caritas Kärnten und mit einem erfahrenen Männerberater der Caritas Burgenland gesprochen und sie nach Möglichkeiten gefragt, Konflikte in der derzeitigen Lage bestmöglich zu vermeiden und eruiert, was man tun kann, wenn die Situation dennoch eskaliert.


2. Italien: Im Auge der Corona-Pandemie

Kein Staat in Europa ist so schwer von der Corona-Pandemie betroffen wie unser südliches Nachbarland Italien. Apokalyptische Bilder wie bis auf die Gänge überfüllte Spitäler oder Militär-LKWs, die Särge aus der am stärksten betroffenen Region Lombardei transportieren, gehen durch die Medien. Dazu kommen strenge Ausgangssperren, verhängt durch die italienische Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte, um der Lage Herr zu werden. Wie die Religionsgemeinschaften mit der Krise umgehen, wie sie helfen und wie die Lage im Vatikan ist, darüber berichtet ORF-Rom-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder.


3. Aserbaidschan - Religiöse Vielfalt ohne große Öffentlichkeit

Ein Beitrag im Rahmen des Ö1 Schwerpunktes "Nebenan. Erkundungen in Europas Nachbarschaft: Aserbaidschan"
Das religiöse Leben im Kaukasus-Staat ist vielfältig und gänzlich privat. Es gibt im überwiegend muslimischen Land keine "offizielle" Religion. Und in der Hauptstadt Baku fehlen Sakralbauten, die das Stadtbild prägen. Es gibt zwar Moscheen, manche stammen aus dem Mittelalter, manche sind moderner, größer und prunkvoller, fallen jedoch in der von prachtvollen Villen der Ölbarone geprägten Metropole nicht auf. Anders als auf dem Land: Dort dominiert das Minarett einer größeren Moschee oft ein Dorf oder eine Kleinstadt. Im Alltag spielt Religion nur dann eine Rolle, wenn Menschen sich für ein religiöses Leben entscheiden. Sehr selten sieht man Männer, die neben ihrem Geschäft oder Kiosk einen Teppich ausrollen und ihre Gebete sprechen. Verschleierte Frauen sieht man kaum - in Baku sind es meist arabische Touristinnen.
Das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften ist friedlich: In der Hauptstadt gibt es Muslim/innen, russisch- und georgisch-orthodoxe Christinnen und Christen, eine jüdische Gemeinde und seit neuestem sogar eine katholische Kirche, die Papst Franziskus auf seiner Aserbaidschan-Reise persönlich besucht hat.
Sabine Nikolay hat Aserbaidschan noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie besucht und sich auf die Suche nach Spiritualität und Glaube gemacht. - Gestaltung: Sabine Nikolay

Moderation: Judith Fürst

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