APA/ORF
Radiokolleg - Das Projekt
Vom Anfangbis zum Ende (2).
Gestaltung: Ute Maurnböck
15. April 2020, 09:05
Die Grundbedeutung des lateinischen Wortes proiectum sagt es schon aus: "das nach vorn Geworfene" lässt ahnen, dass es um etwas Zielgerichtetes geht, das in der näheren Zukunft stattfindet, einmalig ist und einer eigenen Technik bedarf. Das wissen all Jene, die einen Kriterienkatalog durcharbeiten, um ein Projekt bewilligt zu bekommen. Antrag einreichen, in die zweite Runde kommen, Fehlendes nachreichen, sich Partner suchen oder alleine durch den Förderdschungel marschieren: bis zur tatsächlichen Umsetzung ist es ein langer Weg, und endet mit der Evaluierung in einem abschließenden Papierkrieg.
Immer mehr Menschen leben von und in Projekten, Kunstschaffende genauso wie Landwirte, die um EU-Subventionen ansuchen; NGOs genauso wie diejenigen, die als Projektmanager/innen Schnittstelle für die diversen Aufgabengebiete sind. Drittmittelprojekte, Projekt-Assessment und Förderungsmultiplikatoren sind Begriffe, die man da bald kennenlernt.
Neben den beruflichen gibt es die "privaten" Projekte: Ordnungskurs, Haus renovieren, Abnehmen mit der Paleo-, Low Carb- oder 16:8-Diät, ein Buch herausbringen, Obstbaumworkshops.
Leben wir inzwischen wirklich in einer ständigen Abfolge von Projekten, ohne das Gesamte zu betrachten? Oder wie die Kabarettistin Monika Gruber lästert: "Warum sind Kinder inzwischen Projekt, und der eigene Körper ein Optimierungsprodukt?"
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