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Radiokolleg - Die Mobilitäts-Implosion

Coronakrise und Klimaschutz (2). Gestaltung: Sabine Nikolay

Seit Sommer 2019 widmet sich das Ö1-Radiokolleg dem Themenkomplex "Mobilität und Klimawandel". Für April 2020 war eine Fortsetzung unter dem Titel "Psychologie des Massenverkehrs" geplant. Aufgrund der historisch einmaligen Situation infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Übertragung des Corona-Virus ist der Verkehr in Europa fast vollständig zum Erliegen gekommen. Wir befinden uns nun in Österreich in einer "Mobilitätsimplosion".

Einerseits ist es erstmals möglich zu zeigen, was für Maßnahmen gesetzt werden könnten, würden wir die Klimakatastrophe ebenso ernst nehmen, wie die Bedrohung durch das Corona-Virus.
Andererseits gibt es nach mehreren Wochen Shut Down bereits beeindruckende Messergebnisse: Rückgang von Feinstaubbelastung, CO2-Ausstoß und Stickoxiden in der Luft von bis zu 80%. Aus dem Weltraum sieht man erstmals wieder auf Wuhan, das normalerweise unter dickem Smog verborgen ist.

Was bedeutet der Wegfall von Verkehr für Fauna und Flora? Insekten finden in den ungemähten Parkwiesen viel Nahrung, und kommen nicht in den Kühlergrill oder sterben auf der Windschutzscheibe. Bodennahe Brüter sind weniger Gefahren durch Hunde ausgesetzt. Die Tauben erobern sich die Straßen der Städte zurück, Kröten, Rehe, Füchse, Hasen, Igel und Feldmäuse überqueren die Landstraßen nachts nun fast ohne Gefahr.

Interessanterweise sind die Unfälle mit PKW nicht signifikant zurückgegangen. Der Hauptgrund für Verkehrsunfälle ist überhöhte Geschwindigkeit - und daran hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert.

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