Mit 94 noch immer im Dienst: Elizabeth II.

16. April 2020, 18:25

Königin Elizabeth II begeht demnächst ihren 94. Geburtstag. Vor wenigen Tagen hat sie mit einer Fernsehrede zur Corona-Krise für Aufsehen gesorgt, in der sie auf britische Tugenden wie Selbstdisziplin und Mitgefühl verwies und Anklänge an Durchhalteparolen im Zweiten Weltkrieg erkennen ließ. Bereits 1940 nämlich, als 14jährige, hat die damalige Prinzessin eine Radioansprache gehalten, um ihren jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Mut zuzusprechen. Seit 1952 sitzt Elizabeth Windsor, wie sie eigentlich heißt, nun schon auf dem Thron - mit gerade erst 26 Jahren wurde sie nach dem frühen Tod ihres Vaters, George VI., Königin. Politische Macht hat sie nicht, sie muss tun und absegnen, was die jeweilige Regierung von ihr verlangt. Aber die Monarchin ist eine Konstante, die das Volk in Krisensituationen zu einen versteht.

Das englische Königshaus hat vor allem in den letzten Jahrzehnten viele Imagekrisen durchgemacht, konnte sich aber wieder konsolidieren. So war das zum Beispiel nach dem Tod von Lady Diana im Jahr 1997 und einer als unangemessen empfundenen Zurückhaltung der königlichen Familie, die mit den Trauerbekundungen der Bevölkerung erst nicht umzugehen wusste. Doch nach einer ihrer seltenen Reden wurde der Königin damals verziehen, und so war es immer wieder, auch nach etlichen Skandalen und Skandälchen in ihrer Familie.

Die Rede zur Corona-Krise hat der Queen neuerlich zu Popularität verholfen. Thronfolger Charles ist bereits 72 Jahre alt. Wann er und ob er überhaupt je den Thron besteigen wird, ist offen. Bisher zeigt seine Mutter keine sichtbaren Ermüdungserscheinungen. Und während Prinz Charles sich wegen einer Corona-Infektion hatte zurückziehen müssen und Premier Boris Johnson wegen Covid-19 sogar ins Spital musste, ist die Queen ebenso wie ihr bald 99 Jahre alter Mann Prinz Philip bisher verschont geblieben. Wir zeichnen ein Porträt der längstdienenden Monarchin der Welt.

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