Edi Rama und Ursula von der Leyen

APA/AFP/KENZO TRIBOUILLARD

Punkt eins

An der Türschwelle der EU

Der EU-Beitritt als ewige "Perspektive" für die Westbalkanstaaten.
Gast: Theresia Töglhofer, Associate Fellow an der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
Moderation: Xaver Forthuber.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at

Die EU-Erweiterungskonferenz vergangene Woche hätte ursprünglich ein groß angelegtes Gipfeltreffen in Zagreb werden sollen - auch ein Signal der EU unter kroatischer Ratspräsidentschaft, dass der Beitrittsprozess der Westbalkanstaaten für die Union nach wie vor oberste Priorität besitzt.

Daraus wurde nun notgedrungen eine etwas mehr als dreistündige Videokonferenz. Sie endete mit einer neuerlichen Versicherung, die Annäherung an die EU voranzutreiben, und mit einer Zusage der Kommission für milliardenschwere Wirtschaftshilfen zur Bewältigung der Corona-Krise.

Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nord-Mazedonien und Serbien seien "Partner", deren Zukunft in der Union liege, hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Vorfeld betont. Intern ist die EU sich aber nach wie vor nicht ganz einig, wie der Annäherungsprozess für die sechs Länder konkret ausgestaltet werden soll. Währenddessen fürchtet man in Brüssel wachsenden Einfluss von der "anderen" Seite in der Region - etwa aus Russland, der Türkei oder auch China. In Österreich, das heuer seit 25 Jahren EU-Mitglied ist, steht die Bevölkerung einer neuerlichen Erweiterung allgemein skeptisch gegenüber, ergab zuletzt eine Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Das politische Österreich gefällt sich indes nach wie vor in seiner Rolle als "Brückenbauer" und betont seine besonderen Beziehungen in die Region.

Während die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situationen in den sechs Ländern sehr verschieden sind, sieht man in Brüssel grundsätzlich eine "Entwicklungslücke" der Region gegenüber der EU, die nun rasch geschlossen werden müsse. Unsicher ist, wer diese "Entwicklung" tragen soll, wenn gerade für Hochqualifizierte oftmals die Perspektiven im eigenen Land fehlen, meint Theresia Töglhofer. Die Wissenschaftlerin mit Spezialisierung auf internationale Beziehungen und Südosteuropageschichte verfolgt den gegenseitigen Annäherungsprozess zwischen EU und Balkanländern schon seit einem guten Jahrzehnt.

Mit Xaver Forthuber und den Hörerinnen und Hörern spricht sie über die gegenseitige Wahrnehmung, die politischen und persönlichen Beziehungen zwischen der EU und ihren potenziell nächsten Mitgliedsstaaten.

Beteiligen Sie sich an der Diskussion: unter punkteins(at)orf.at oder unter 0800 22 69 79 während der Sendung.

Sendereihe

Gestaltung

  • Xaver Forthuber

Playlist

Komponist/Komponistin: Goran Bregovic
Bearbeiter/Bearbeiterin: Goran Bregovic (Arr.)
Bearbeiter/Bearbeiterin: Isidora Zebeljan (Orchestr.)
Titel: Tale I - Grave Disperato for Wind Orchestra and Clock
Orchester: Orchestre Des Mariages Et Enterrements
Chor: The Georgian Male Choir
Länge: 01:46 min
Label: Mercury records

Komponist/Komponistin: Goran Bregovic
Bearbeiter/Bearbeiterin: Goran Bregovic (Arr.)
Bearbeiter/Bearbeiterin: Isidora Zebeljan (Orchestr.)
Titel: Tale IV - Moderato Melancolico for Violin, Cow Horn, Harp and Strings
Orchester: Orchestre Des Mariages Et Enterrements
Chor: The Georgian Male Choir
Länge: 02:54 min
Label: Mercury records

Komponist/Komponistin: Goran Bregovic
Bearbeiter/Bearbeiterin: Goran Bregovic (Arr.)
Bearbeiter/Bearbeiterin: Isidora Zebeljan (Orchestr.)
Titel: Tale III - Lento Arabesco for Zdravko Colic and the Georgian Male Choir
Orchester: Orchestre Des Mariages Et Enterrements
Chor: The Georgian Male Choir
Länge: 02:37 min
Label: Mercury records

weiteren Inhalt einblenden