Blut und Sauerstoff Zellen in einer Lunge.

AFP/POOL/FRED PROUSER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Wo sind die Patienten geblieben?+++Haarige Sache

1.
Covid-19 und das Rätsel um den Rückgang von gefährlichen Thrombosen

Seltsamer Weise hat sich während der vergangenen Wochen in der "Allgemeinbevölkerung" die Zahl der Lungenembolien massiv verringert: Tatsächlich sei die Patientenzahl auf etwa die Hälfte zurückgegangen, berichtet der Gefäßspezialist Ass.-Prof. Priv. Doz. Dr. Cihan Ay von der Meduni Wien.
Das ist auch deswegen erstaunlich, weil der Bewegungsmangel, durch das Lock-Down, Thrombosen eigentlich eher begünstigt.
Eine genaue Auswertung der Daten wird in den kommenden Wochen als Studie veröffentlicht. Es herrscht jedoch Uneinigkeit darüber, wie diese Zahlen zu interpretieren sind. Denn einerseits haben viele Patientinnen und Patienten, aus Angst vor einer Corona-Ansteckung, bei milden Symptomen keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Dies wird dadurch untermauert, dass verhältnismäßig mehr schwere Fälle von Thrombosen in den Kliniken behandelt werden mussten.
Diese neuen Erkenntnisse über Corona-Viren und deren ungünstige Auswirkung auf die Blutgerinnung haben noch eine weitere, wichtige Konsequenz. Durch die Obduktionen an Covid-19 Verstorbenen kam zu Tage, dass viele dieser Todesfälle tatsächlich durch Lungenembolien verursacht wurden. Somit können nun die Intensivmediziner auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen die gerinnungshemmenden Medikamente entsprechend hoch dosieren.
Ronny Tekal sprach mit dem Thrombose-Spezialisten Cihan Ay über das stockende Blut in Zeiten von Corona.


2. Hirsutismus - Wenn Frauen ein Bart wächst

Fünf bis zehn Prozent aller Frauen sind von übermäßigem Haarwuchs - dem so genannten Hirsutismus betroffen. Der Ausdruck stammt vom lateinisches "hirsutus", das haarig bedeutet. Bei den Frauen wachsen in unterschiedlicher Ausprägung Haare auch dort, wo sie sonst nur bei Männern anzutreffen sind, nämlich im Gesicht, auf der Brust, an Armen und Beinen und am Rücken. Und zwar nicht in der feinen Form, wie sie auch wir Frauen kennen, sondern umgewandelt in festes, oft dunkleres Terminalhaar. 90 Prozent aller Fälle von Hirsutismus sind idiopathisch, dahinter steckt also keine ursächliche Krankheit. Diese Form des verstärkten Haarwuchses ist genetisch bedingt und kommt gehäuft bei Frauen südländischen Typs vor. Bei den pathologischen Hirsutismus-Formen spielen Androgene, also männliche Sexualhormone eine große Rolle. Die häufigste Ursache für die hormonelle Störung ist ein so genanntes polyzystisches Ovar. Dabei reifen Eizellen in Follikeln heran, der Eisprung findet aber nicht statt. In der Folge vergrößern sich diese Follikel zystenartig. Und: Diese Zysten bilden Androgene, die an den Androgen-sensiblen Stellen der Haut vermehrt die Haare wachsen lassen. Zum unerwünschten Haare-Sprießen kann es auch in den Wechseljahren kommen.
Ein Beitrag von Nora Kirchschlager.

3.
Kostenloses Online-Angebot der Paracelsus Medizinischen Privatuni: Pflege zu Hause - darauf kommt es während der Corona-Pandemie an

Mehr als zwei Drittel der auf Pflege angewiesenen Menschen werden zu Hause betreut, die meisten davon von ihren Angehörigen. Was schon in normalen Zeiten eine große Herausforderung darstellt, wird angesichts der Corona-19-Pandemie noch deutlich schwieriger. Pflegende Angehörige können jetzt auf ein kostenloses Angebot der Salzburger Paracelsus Medizinischen Privatuniversität zurückgreifen. Das Institut für Pflegewissenschaft und -praxis hat nun einen Corona-Leitfaden zur Verfügung gestellt.

Pflege zu Hause - darauf kommt es während der Corona-Pandemie an

Service

1. Sinkende Zahlen bei Lungenembolien

Interviewpartner:
Assoc. Prof. Priv. Doz. Dr. Cihan Ay
Universitätsklinik für Innere Medizin I
Klinische Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43/1/40400-44100
E-Mail
Homepage


Links:

Corona-Patienten sterben häufig an Blutgerinnseln

Lungenembolie -Symptome rechtzeitig erkennen

Aktionsbündnis Thrombose

Rückläufige Herzinfarkte unter Corona (Dt. Gesellschaft für Kardiologie)



2. Hirsutismus:

Interviewpartnerinnen:

Dr. Doris Maria Gruber, Gynäkologin

Dr. Brigitte Klein, Dermatologin


Links:

Hirsutismus interdisziplinär behandeln

Überblicksartikel

PCO-Syndrom

Polyzystisches Ovar - Infos von Dr. Gruber

Sendereihe