
AFP/CHRISTOF STACHE
Vom Leben der Natur
Ort der Erfahrung und Fantasie
Die Germanistin Gisela Steinlechner über den Garten der Kindheit.
Teil 5: Die Bühne der Jahreszeiten
Gestaltung: Renate Pliem
15. Mai 2020, 08:55
Fliederduft, der Geschmack von frisch geernteten Früchten, der Regenwurm auf der Hand: Kinder erleben den Garten mit allen Sinnen. Diese Empfindungen und Bilder wirken im Erwachsenen fort und formen seinen Bezug zu Pflanzen und Tieren.
Doch es ist auch wichtig, den Garten an die kleinen Benutzer/innen anzupassen: Giftige Pflanzen oder Schneckenkorn sollten unbedingt vermieden werden, wenn sich Kleinkinder im Garten aufhalten. Wenn die Kinder größer sind, sind eine Naschecke, eine Sandkiste oder ein abgetrennter Spielbereich von Vorteil.
Eine "Gartenkindheit" heute unterscheidet sich oft von jener in den 1960er oder 70er Jahren. In dieser Zeit wurden von den Kindern auch angrenzende Wiesen und Wälder erobert. Der Garten war meist ein Selbstversorgergarten mit allem, was frisch gegessen, verkocht und eingekocht werden konnte: Kartoffel, Kraut, Erbsen, Bohnen, Erdbeeren, Spinat und etliches mehr. Eine Erinnerung der "Babyboomer" sind lange Ribisel-Alleen, die zu Beginn des Sommers abgeerntet werden mussten. Die saure Note der roten Johannisbeeren ist noch vielen in Erinnerung, auch das Entsaften und Einkochen.
Service
GESPRÄCHSPARTNERIN:
Dr. Gisela Steinlechner
Universität Wien - Institut für Germanistik
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