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Sicherheitspolitik in Corona-Zeiten, Ungarn, Schweiz, Kasachstan

Die Corona-Krise stellt die internationalen Allianzen auf den Kopf +++ Ungarn: Hundert Jahre nach dem Vertrag von Trianon sieht sich die ungarische Führung wieder von Feinden umgeben +++ Schweiz: Ein Land versucht wieder aufzusperren +++ Kasachstan: Corona als Maulkorb für Kritiker
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Sicherheitspolitik in Corona-Zeiten, Ungarn, Schweiz, Kasachstan

Die Corona-Krise stellt die internationalen Allianzen auf den Kopf
Die Corona-Krise ist dabei, die internationale Sicherheitspolitik völlig zu verschieben. Bruchlinien werden vertieft, etwa die zwischen den USA und China, bestehende Allianzen auf ihre Belastbarkeit getestet, etwa innerhalb der Europäischen Union. Schon vor dem Auftreten des Virus haben sich die Gewichte in der internationalen Politik zu verschieben begonnen, und das beschleunigt sich jetzt. Wie diese Veränderungen einzuschätzen sind und wie Österreich sich dabei positionieren kann, erklärt im Interview Generalmajor Johann Frank, der Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement an der Landesverteidigungsakademie.

Ungarn: Hundert Jahre nach dem Vertrag von Trianon sieht sich die ungarische Führung wieder von Feinden umgeben
Im Juni 1920 Jahren wurde im Pariser Vorort Trianon der Friedensvertrag zur Beendigung des ersten Weltkrieges unterzeichnet - das Friedensdiktat, wie es in Ungarn bezeichnet wird. Die damaligen Bevölkerungs- und Gebietsverluste sind bis heute ein wichtiges Thema der ungarischen Innenpolitik. Und der Jahrestag des Vertrages dient heuer dazu, die Kritik an der Führung von Viktor Orban und dem umstrittenen Umgang mit der Corona-Krise ruhig zu stellen, Stephan Ozsváth berichtet.

Schweiz: Ein Land versucht wieder aufzusperren
Es ist ein Bild mit viel Licht und viel Schatten: Einige Schweizer Kantone sind von der Corona-Krise sehr hart getroffen worden, vor allem das Tessin und französischsprachige Regionen. In anderen Gebieten konnte die Verbreitung des Virus schneller eingegrenzt werden. Trotzdem: Die Zahl der Toten ist drei Mal so hoch wie in Österreich. Erfolgreicher dürften die Eidgenossen hingegen bei der Unterstützung der Wirtschaft und kultureller Einrichtungen gewesen sein, berichtet Raphaela Stefandl.

Kasachstan: Corona als Maulkorb für Kritiker
In Europa scheint der Höhepunkt der Corona-Krise überschritten zu sein, zumindest was den gesundheitlichen Teil der Pandemie angeht. Wirtschaftlich steht vielen Ländern noch Schlimmes bevor. Eine ganze Reihe von Regierungen nutzt die Krise, um die Meinungsfreiheit einzuschränken und Kritiker mundtot zu machen. Das reicht von Albanien über die EU-Länder Bulgarien und Ungarn bis weit in den Osten des Kontinents und darüber hinaus. Ein Beispiel ist Kasachstan. Obwohl das Land ein direkter Nachbar Chinas ist, hat es die Verbreitung des Virus relativ schnell eindämmen können. Seit einer Woche ist der Ausnahmezustand offiziell aufgehoben, das Land öffnet sich wieder. Die Folgen der Pandemie werden aber noch länger zu spüren sein, berichtet Edda Schlager.

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