Rehkitz

APA/DPA/PATRICK SEEGER

Vom Leben der Natur

Verwaiste Eichhörnchen und verletzte Rehkitze

Der Tierpfleger Stephan Scheidl spricht über Tierfindlinge.
Teil 3: Schwierige Handaufzucht
Gestaltung: Renate Pliem

Tierfindlinge sind verletzte oder verwaiste Tiere, oftmals Jungtiere, die außerhalb des Nestes oder ohne Muttertier aufgefunden werden.
Sehr wichtig ist es, zu erkennen, ob ein Wildtier überhaupt Hilfe braucht. Beim Gassigehen mit dem Hund oder beim Spaziergang entdeckt man vielleicht in der Wiese ein Rehkitz, das allein ist. Doch das Muttertier säugt das Junge nur ein paar Mal am Tag, die restliche Zeit liegt es versteckt im hohen Gras. Auch bei Feldhasen werden die Jungen in Mulden in der Erde abgelegt und bleiben dort in ihrer Tarnung.
Sie sollten auf keinen Fall gestört werden - außer es ist ersichtlich, dass sie verletzt sind oder dass das Muttertier verstorben ist. Auch wenn sich ein Wildtier in einer akuten Notsituation befindet, muss gehandelt werden. Außerdem gibt es Jungtiere von Nesthockern wie Eichhörnchen, Mardern, Füchsen oder Mäusen, denen geholfen werden muss, wenn sie außerhalb des Baus gefunden werden.

Es sollte auf alle Fälle der Rat von Expert/innen eingeholt werden. Denn wenn ein kleiner Tierfindling wie zum Beispiel ein Eichhörnchenbaby in menschliche Obhut kommt, braucht es eine Rundumbetreuung - was Laien überfordern würde. Außerdem ist es äußerst wichtig, eine Distanz zum Wildtier aufrechtzuerhalten, um Zahmheit oder eine Fehlprägung zu vermeiden. Denn das oberste Ziel ist die fachgerechte Auswilderung.

Service

GESPRÄCHSPARTNER:
Stephan Scheidl
Tierpflegeschule an der Veterinärmedizinischen Universität Wien

LINKS:
Wildtier-Hotline MA 49
Eulen- und Greifvogelstation Haringsee
Wiener Tierschutzverein
Wildtiere in Not
Wildtierhilfe Vorarlberg

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