Gravitationswellen

APA/DPA/JULIAN STRATENSCHULTE

Salzburger Nachtstudio

Ich seh ich seh, was du nicht siehst

Vom Fassbaren und Unfassbaren in Physik und Mikrobiologie
Gestaltung: Katrin Mackowski

Ursprünglich hatte die Wissenschaft den Sinn, die Dinge zu erklären, die wir täglich sehen: Die Bewegung der Himmelskörper, das Verhalten von Naturgewalten, Pflanzen und Tiere. Doch längst ist die Forschung weit darüber hinausgegangen und eröffnet uns Einblicke in Welten, von deren Existenz wir lange Zeit nichts wissen konnten. Die Physik ist in die Welt der winzigsten Teilchen vorgedrungen. Problemlos können wir heute Atome und Moleküle untersuchen und ihre Gesetze studieren.

Die Biologie hat inzwischen viele der großen Geheimnisse des Lebens entschlüsselt: Ideen wie die einer mystischen "Lebensenergie" oder einer geheimnisvollen "Urzeugung" waren nur so lange haltbar bis die Wissenschaft den verborgenen Mechanismus des Lebens erkennbar machte. Aber nicht nur die Forschung an kleinen Objekten, auch der Blick auf das ganz Große gewährt uns völlig neue Perspektiven: Wir erforschen heute Sterne, die niemand mit freiem Auge sehen kann, finden Strukturen im Universum und stoßen dabei immer noch auf atemberaubende Überraschungen; auf geheimnisvolle "Dunkle Materie", von der wir bis heute keine umfassende Vorstellung haben, denn wir können sie nicht sehen, wir können sie nur messen.

Unseren Messwerten liegt dabei eine Realität zugrunde, die sich oft nur über Umwege beschreiben lässt. Häufig betrifft das Unsichtbare, Unerahnte, Überraschende auch uns selbst: Die Wissenschaft kann uns dabei helfen, unser eigenes Unbewusstes besser zu verstehen und gleichzeitig zu erkennen, dass uns sogar unser eigenes Bauchgefühl voraus sein kann oder auch in die Irre führt. Das alles wirft letztlich auch wichtige philosophische Fragen auf: Gibt es so etwas wie eine objektive Realität, was ist Bewusstsein?
Stimmt es, dass die Beobachtung in der Quantenphysik Einfluss auf das Messergebnis hat und was bedeutet das für die Zuverlässigkeit unserer Beobachtungen? Ist die Tulpe nur dann rot, wenn sie betrachtet wird? Was bedeutet die Realität hinter der Sinneserfassung und wie hängen Materie, Körper- und Sinnesempfindungen mit physikalischen Phänomenen bis hin zu Mechanismen der psychischen Verarbeitung zusammen? Fragen an den Quantenphysiker Florian Aigner und den Molekularbiologen Martin Moder in einem Salzburger Nachtstudio von Katrin Mackowski.

Sendereihe

Gestaltung

  • Katrin Mackowski