
AFP/ TORU YAMANAKA
Dimensionen
Das Reich der Zeichen
Europäische Intellektuelle und die japanische Kultur
Von Nikolaus Halmer
3. August 2020, 19:05
"Warum Japan?" Diese Frage stellte sich der französische Literaturwissenschafter Roland Barthes, der das Land als "Reich der Zeichen" und der Schrift begriff und analysierte. Sein Landsmann Michel Foucault verbrachte einige Wochen in einem japanischen Zen-Tempel. Von der japanischen Philosophie sollte eine Anregung für "eine Philosophie der Zukunft" ausgehen, wünschte sich der Philosoph, "als Folge von Begegnungen und Erschütterungen zwischen Europa und Japan".
Der Ethnologe Claude Lévi-Strauss war von der japanischen Kunst und Musik begeistert, der Philosoph Karl Löwith, der mehrere Jahre an der Universität Sendai lehrte, befasste sich mit der Mentalität und der Verwestlichung der japanischen Gesellschaft. Nach dem 2.Weltkrieg erwachte das intellektuelle Interesse Europas an Japan.