Polizei und Demonstant in Minsk

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Europa-Journal

Belarus, Migration, Montenegro, Belgien

Weißrussland: Der Kampf um die Köpfe hat gerade erst begonnen+++Migration: Wie diskutieren wir fünf Jahre nach der großen Migrationsbewegung über Flucht und Zuwanderung?+++Montenegro: Abenddämmerung des Langzeit-Patriarchen+++Antwerpen: Die Corona-Krise heizt den Drogenhandel an
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Weißrussland: Der Kampf um die Köpfe hat gerade erst begonnen
Weißrussland, auch Belarus genannt, erlebt in den vergangenen Wochen die größten Proteste seit seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Zehntausende protestieren jedes Wochenende in Städten in ganz Weißrussland für einen Rücktritt von Langzeit-Präsident Alexander Lukaschenko und Neuwahlen. Doch der Präsident klammert sich mit allen Mitteln an die Macht, lässt Demonstranten festnehmen und niederprügeln, streikenden Arbeitern in Staatsbetrieben droht er mit Entlassung. Gleichzeitig versuchen die weißrussischen Behörden, Informationen über die Ereignisse in dem osteuropäischen Land einzuschränken: Das Internet wird regelmäßig abgeschaltet, unabhängige Nachrichtenseiten werden gesperrt und ausländische Journalisten ausgewiesen. Wie der Machtkampf in Weißrussland zu einem Kampf um Information geworden ist, berichtet Paul Krisai

Migration: Wie diskutieren wir fünf Jahre nach der großen Migrationsbewegung über Flucht und Zuwanderung?
Vor fünf Jahren machten sich mehrere tausend Menschen zu Fuß auf den Weg vom Budapester Keleti-Bahnhof in Richtung Österreichische Grenze. Die Ereignisse in den folgenden Wochen haben die Politik in Europa nachhaltig verändert. Die österreichische Regierung öffnete damals die Grenze und winkte die Menschen nach Deutschland weiter, zehntausende folgten, am Ende des Jahres war fast eine Million Menschen auf diesem Weg nach Mitteleuropa gekommen. Seit damals ist Migration eines der wichtigsten und kontroversiellsten Themen in vielen Ländern Europas. Regierungen wurden deshalb abgewählt, rechtspopulistische Parteien sind im Aufschwung. Aber wie schauen eigentlich die Fakten aus: Wie geht es den Menschen heute, die damals nach Mitteleuropa gekommen sind, wie läuft die Diskussion? Dazu ist die Sozialwissenschaftlerin Judith Kohlenberger zu Gast im Studio.

Montenegro: Abenddämmerung des Langzeit-Patriarchen
Seit dem Zerfall Jugoslawiens vor dreißig Jahren ist er das Gesicht von Montenegro: Milo Ðukanovi? gab im Land den Ton an, egal ob als Präsident, Ministerpräsident oder als Strippenzieher im Hintergrund. Bei der Wahl am Sonntag hat seine "Demokratische Partei der Sozialisten" eine deutliche Niederlage erlitten, die Opposition ist aber inhaltlich und ideologisch sehr divers und Beobachter halten es für fraglich, ob sie eine tragfähige Regierung zustande bringen kann. Christian Wehrschütz berichtet, wie es mit dem kleinen Land an der Adria politisch weitergehen kann.

Antwerpen: Die Corona-Krise heizt den Drogenhandel an
Die belgische Hafenstadt Antwerpen ist der größte Umschlagplatz für Kokain in Europa. Allein im Vorjahr wurden im Hafen von Antwerpen, dem zweitgrößten Europas, 62 Tonnen Kokain sichergestellt. In den vergangenen Tagen ist es im Großraum rund um die Stadt unruhig geworden: Granaten wurden vor Häusern platziert und andere Gewalt ist ausgebrochen. Generell herrsche im Drogenumfeld Nervosität, sagen Experten. Und das könnte durchaus mit der Coronakrise und den Maßnahmen zusammenhängen, berichtet aus Belgien Veronika Fillitz.

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