"Abgase haben einen Vorteil - auf der Welt wird es wärmer"

11. September 2020, 13:00

Was gestern bejubelt wurde, ist heute längst überholt. Dieser Satz ist Programm für das Buch "Eine Luftmatratze muss her". Der ehemalige Journalist Wolfgang Marschall durchforstete das Archiv des lokalen Wochenblattes "Rieder Volkszeitung" und stieß auf viele Beispiele von Ideen und gesellschaftlichen Positionen, die in den 1950er und 1960er als modern und fortschrittlich galten.

Heute wird vieles davon belächelt oder wurde längst als Irrweg erkannt. Das Innviertel, schreibt der Autor, war damals tiefe Provinz. Die "Rieder Volkszeitung" galt den Menschen als eine Art Tor zur Welt. Es war die Zeit des Wirtschaftswunders, große Hoffnung wurde in die Energieversorgung durch Kernkraft gelegt, Klimawandel war kein Thema und das Frauenbild eines, dem heute nur mehr Ewiggestrige anhängen.

Man staunt, man wundert sich und bricht in schallendes Gelächter aus, wenn man die ausgewählten Artikel liest. Berichte wie "Keine Gefahr durch Pflanzenschutzmittel", "Ersetzen Atomstrahlen den Schlaf", "Führerscheinentzug der Woche" oder "Konkurrenzkampf zwischen Pferd und Traktor" sind Beispiele aus dieser höchst vergnüglich zu lesenden Sammlung, ergänzt von Kommentaren zur Gedankenwelt der Zeit.

Wolfgang Marschall ist zu Gast bei Alois Schörghuber und zum "Das Gestern im Blick von heute" sind Hörerinnen und Hörer aufgerufen, mit ihren Erinnerungen beizutragen: unter
unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Buch:

Wolfgang Marschall: "Eine Luftmatratze muss her!" Dorfwirtschaftswunder 1950. Anton Pustet Verlag 2020

Sendereihe

• Punkt eins