Am Ende des Flusses

18. September 2020, 17:30

Vom Ende eines Flusses, nämlich der "Akadien" genannten Region südlich des Ästuars des Sankt-Lorenz-Stroms in Nordamerika, wurden französische Siedler Mitte des 18. Jahrhunderts von den Engländern vertrieben. Am Ende eines Flusses, nämlich westlich des Mündungsdeltas des Mississippi in Louisiana, fanden einige von ihnen eine neue Heimat und wurden als "Cajuns" (Verballhornung von "Acadians") Träger einer der ältesten und bis heute stark regional verwurzelten Volksmusiktraditionen der USA.

Im Schmelztiegel von Louisiana haben sie aber auch den Kulturen jenseits der Frankophonie ihren Stempel aufgedrückt und umgekehrt. Französische, englische, spanische, afrikanische und karibische Ingredienzien haben in fruchtbaren Allianzen zusammengefunden: Cajun Music, Zydeco, Blues, Countrymusik, souliger Rock'n'Roll und Swamp Pop - jeder Musikstil hat hier den unverwechselbaren Louisiana-Geschmack und eine wiedererkennbare gemeinsame Würze. Und wie Köche der gehobenen Gastronomie, die mit regionalen Zutaten die Eleganz im Bodenständigen herausarbeiten, fügen The Revelers aus Lafayette seit zehn Jahren den Reichtum der Musik Louisianas in stimmiger Synthese zusammen. "Au bout de la Rivière" heißt ihr drittes Album - am Ende des Flusses, wo alles zusammenfließt und wo sich die Menschen zusammenfinden im Zeichen der heiligen Dreifaltigkeit der Cajun-Kultur: heiße Musik, gutes Essen und Tanz bis in die Morgenstunden.

Sendereihe

• Spielräume

Gestaltung

• Michael Neuhauser