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"So laut die Stille" von Laurence Tardieu. Aus dem Französischen von Kirsten Gleinig. Es liest Silvia Meisterle.

Eine Sendung der Ö1 Themenwoche Hören.

Die Anschläge auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris 2015 reißen die Autorin aus dem Schreiben an einem Roman über das Haus ihrer Kindheit in Südfrankreich. Es soll verkauft werden, und sie möchte die Erinnerungen daran retten. Der Verlust des Gefühls von Sicherheit in der eigenen Lebenswelt färbt alles - auch der Verlust des großelterlichen Hauses erscheint in anderem Licht. Sich im Schreiben diesen Rückzugsort zu bewahren, der lange untrennbar mit ihrer Existenz verbunden war, wird zu einem aussichtslosen Projekt. In der Erinnerung an das unbeschwerte Leben in Nizza und im Erleben des veränderten Alltags in Paris sucht sie hellhörig nach Antworten auf die Frage, was in einer zerfallenden Welt noch standhält.

Laurence Tardieu wurde 1972 in Marseille geboren und lebt mit ihrer Familie in Paris. Bereits im Alter von sechs Jahren begann sie zu schreiben und hat seit 2000 zehn Bücher veröffentlicht, vor allem autobiografisch geprägte Romane. Vor ihrem aktuellen Roman "Nous aurons été vivants" (2019) und "À la fin le silence" ("So laut die Stille", 2016) erschien auf Französisch zuletzt "Une vie à soi" bei Flammarion (2014). 2008 wurde "Puisque rien ne dure" ins Deutsche übersetzt ("Weil nichts bleibt, wie es ist").

Gestaltung: Nicole Dietrich

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Aus: Laurence Tardieu, "So laut die Stille". Aus dem Französischen von Kirsten Gleinig. edition fünf, 2017

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