APA/GEORG HOCHMUTH
Punkt eins
Das Ende der Globalisierung?
Wie sich der Blick auf die Welt durch Covid-19 verändert
Gast: Univ. Prof. Dr. Christiane Berth, Zeithistorikerin am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz.
Moderation: Andreas Obrecht.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
E-Mails an punkteins(at)orf.at
25. September 2020, 13:00
Globalgeschichte begreift historische Prozesse als Länder- und Kontinente übergreifendes Geschehen, ökonomische, politische, auch soziale und kulturelle Vernetzung steht dabei im Vordergrund. Hatten sich im 19. Jahrhundert die Verkehrs- und Transportwege, die ökonomischen Abhängigkeiten und die koloniale Anbindung peripherer Regionen an die Industrieländer intensiviert, so folgten ab Mitte des 20. Jahrhunderts eine Revolution der Kommunikationstechnologien, schließlich die weltweite Digitalisierung als Basis der globalen Informationsgesellschaft. Viel wird von kultureller Globalisierung und der Durchsetzung eines gemeinsamen, weltweit gültigen Wertekanons gesprochen, der sich auch in den 2015 von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigen Entwicklungszielen wiederfindet, die ein menschenadäquates, zukunftstaugliches Miteinander ermöglichen wollen.
Aber was ist von der umfassenden Globalisierung, welche die Welt kleiner, überschaubarer und regierbarer erscheinen ließ, geblieben? Die Covid 19-Krise hat Renationalisierung und nationalstaatliche Abschottung verstärkt, andererseits zeigt nichts so sehr die weltweiten Abhängigkeiten und Vernetzungen wie eine Pandemie, die uns alle gleichermaßen betrifft - ob wir nun in Lateinamerika, in Mitteleuropa oder im Südpazifik leben.
Christiane Berth ist Zeithistorikerin und betreibt ihre Forschungen unter globalhistorischer Perspektive. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind globale Kommunikations- und Technikgeschichte, Ernährungs- und Konsumgeschichte, die Geschichte des Welthandels, sowie die Geschichte Mexikos und Zentralamerikas. Bevor Sie vergangenen Monat als Professorin für Zeitgeschichte an die Universität Graz berufen wurde, lehrte sie an der Universität Costa Rica. Mit ihr diskutiert Andreas Obrecht die Grenzen der Globalisierung vor dem Hintergrund der aktuellen Covid 19-Krise.
Gehen wir einem neuen Zeitalter der Vernationalstaatlichung und damit der Durchsetzung national-partikulärer Interessen entgegen, oder wird uns die aktuelle Situation sensibler machen für die vielfältigen globalen Vernetzungen, die grundsätzlich auch für eine friedliche und nachhaltige Zukunft genutzt werden könnten?
Diskutieren Sie mit, rufen Sie uns während der Sendung an, unter 0800 22 69 79, oder schreiben Sie uns ein E-Mail an punkteins(at)orf.at
Sendereihe
Gestaltung
- Andreas Obrecht
Übersicht
Playlist
Untertitel: Luis Munoz
Titel: Hymn (feat. Lois Mahalia)
Ausführende: LUIS MUÑOZ [feat. Lois Mahalia]
Länge: 06:18 min
Label: Pelin Music
Untertitel: Luis Munoz
Titel: The Infinite Dream (JPGR) [feat. Lois Mahalia]
Ausführende: LUIS MUÑOZ [feat. Lois Mahalia]
Länge: 05:48 min
Label: Pelin Music
Untertitel: Luis Munoz
Titel: Into the Sun
Ausführende: LUIS MUÑOZ [feat. Lois Mahalia]
Länge: 06:07 min
Label: Pelin Music