Spielendes Kätzchen

AP/TOM WILLIAMS

Radiokolleg - Zauber des Spielens

Aspekte einer evolutionsbiologischen Errungenschaft (1). Gestaltung: Margarethe Engelhardt-Krajanek

Ob balgen, raufen, zausen oder nachjagen: in der Tier- wie in der Menschenwelt ist spielen fix verankert. Spaß und Spiel helfen Fähigkeiten zu entwickeln und Fertigkeiten auszudifferenzieren. Evolutionsbiologisch ist Spielen ein Lernprogramm, das die Gehirnvernetzungen stärkt und die Kreativität anregt. Denn beim Spiel werden Botenstoffe freigesetzt, die dafür sorgen, dass die Vernetzungen im Gehirn wachsen und zunehmen.

Je anpassungsfähiger Lebewesen sein müssen und je flexibler sie auf ihre Umwelt reagieren sollen, umso mehr spielen sie. Spielen erlaubt, Erfahrungen aus der Umwelt zu sammeln und soziale Zusammenhänge einer Gruppe zu erforschen, auszuprobieren, und Probe zu handeln. Spielen heißt: mit neuen Erfahrungen zu jonglieren. Menschen unterscheiden sich von Tieren beim Spiel durch ihre Spielregeln. Diese formulieren klare Zielvorgaben und vermitteln Strategien, die auch zu erreichen. Im Gegensatz dazu regt das freie Spiel die Kreativität und Fantasie maximal an.

In Rollenspielen werden Verhaltensweisen erprobt und Vorlieben ermittelt. In der Psychotherapie werden Rollenspiele: ob imaginiert, im Einzelsetting oder in der Gruppe, als probates Mittel eingesetzt, um Konflikte zu bearbeiten und sich selber besser kennen zu lernen. Doch Spielwelten ändern sich. Viel diskutiert werden digitale Spielformen. Wie wirken sie sich auf Menschen und Umwelt aus? Für die Wissenschafter ist klar: wann immer Menschen sich mit neuen Medien auseinandersetzen, eignen sie sich dieses auch spielerisch an. Und je mehr Variationen ein Spiel zulässt, je anspruchsvoller die Herausforderungen sind, umso mehr wächst das Selbstvertrauen eines Spielers, einer Spielerin. Belohnt werden diese durch den Spaß und die Freude am Gemeinschaftserlebnis.

Service

Dr. Elisabeth Oberzaucher
Kind und Kegel
Univ.-Prof.in Dr.in Stefanie Höhl
Mozarteum - Archiv Spielforschung und Playing Arts
Florian Freistetter
Science Busters
Die Kinderfreunde
Dr. Sebastian Möring
Ekkehard Tenschert
Mag. Alexandra Pölzl, MSc


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