Gewächs in alter Schiene, schemenhafte Beine

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Das Ö1 Gesundheitsmagazin

Suizid-Prävention +++ Akupunktur ohne Nadeln Teil 2 +++ Podcast zum Thema Arthrose

1. Reden hillft! Suizid-Prävention und der Papageno-Effekt

1.113 Menschen nahmen sich im Jahr 2019 in Österreich das Leben. Fast dreimal so viele wie im Straßenverkehr umgekommen sind. Bei Jugendlichen ist der Suizid nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache. Und: Mit steigendem Alter steigt auch das Suizidrisiko. Es ist in der Altersgruppe der 75- bis 79-Jährigen fast zweieinhalbmal, in der Altersgruppe der 85- bis 89-Jährigen fast fünfmal höher als in der Durchschnittsbevölkerung. Studien zu psychischen Krisen in Zeiten von Covid-19 lassen nun sogar einen Anstieg der Suizide in den kommenden Monaten befürchten.
Wie kann man Menschen mit Suizidabsichten konkret helfen? Wie den Angehörigen nach einem Suizid beistehen? Und wie kann dieses Thema in der Gesellschaft ohne Tabus erörtert werden?
Dazu findet am 14. Oktober 2020 ab 17.00 Uhr ein Symposium im Presseclub Concordia in Wien statt. Der Titel: Der Papageno-Effekt und dessen Bedeutung für Hinterbliebene und zur Suizidprävention.
In der Suizidforschung geht man davon aus, dass Medien durchaus über Suizide berichten können - auf das "wie" kommt es an. Lange Jahre wurde ja davon abgeraten, denn eine plakative Berichterstattung könnte einen Nachahmungseffekt, den sogenannten "Werther-Effekt" nach sich ziehen.
Studien der MedUni Wien kamen nun zu dem Ergebnis, dass eine entsprechende Berichterstattung über Suizide oder suizidale Erfahrungen positive Auswirkungen haben kann. Dafür wurde der Begriff "Papageno-Effekt" geprägt.
In Mozarts Zauberflöte schaffen es ja drei Knaben, Papageno davon abzubringen, sich aus Trauer um den Verlust seiner geliebten Papagena zu suizidieren.
Ein Beitrag von Maria Harmer.

2. Shonishin & Akupunkt Meridian Massage - östliche Behandlungsmethoden, die keine Nadeln verwenden: Teil 2

Vergangene Woche haben wir bereits über das Thema Akupunktur ohne Nadeln gesprochen und Ihnen zwei Methoden vorgestellt: Die Akupunkt-Massage nach Penzel und die Laserakupunktur. Heute möchten wir Ihnen zwei weitere Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Nadelphobie oder empfindlicher Haut präsentieren. Beide Methoden sind auch zur Eigenbehandlung zu Hause geeignet. Die TCM-Therapeutin Mag.a Iga Lyszcz benutzt im Zuge ihrer Akupunkt-Meridian-Massage, kurz AMM, im TCM Zentrum Wien ihre Finger. Es handelt sich also um eine Form der Akupressur. Die Praktik fußt auf der Traditionellen Chinesischen Medizin. Das Wissen der AMM-Therapeuten erstreckt sich vom Meridian- über das Akupunktur- bis hin zum Organsystem nach Sichtweise der TCM. Sowohl Rückenschmerzen und Migräne als auch Allergien, Menstruations-, Verdauungs- und Schlafprobleme werden behandelt.
Die Allgemeinmedizinerin Dr.in Elisabeth Yao stimuliert ebenfalls Akupunkturpunkte und Meridiane. Allerdings von einer bestimmten Patientengruppe: Kindern. Shonishin wurde um 1850 in Japan entwickelt. Thomas Wernicke, der Vorsitzende der internationalen Gesellschaft für Traditionelle Japanische Medizin, brachte diese Methode vor etwa 20 Jahren nach Deutschland. Seither hat sie sich in Europa verbreitet. Sie ist vor allem für Indikationen im Bereich der kindlichen Entwicklung geeignet.
Lydia Sprinzl hat mit den beiden Therapeutinnen über ihre nadelfreien Behandlungsmethoden gesprochen.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

Podcast "100 Sekunden Gesundheit"
https://radiothek.orf.at/podcasts/oe1/100-sekunden-gesundheit

Weitere Infos zum Beitrag über Suizid-Prävention:

Interviewpartner:
Erich Penzig
Betroffener Angehöriger und Teilnehmer Caritas-Selbsthilfegruppe

Golli Marboe
Betroffener Angehöriger und Mitorganisator des Symposiums

Prim. Dr. Thomas Kapitany
Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer Kriseninterventionszentrum Wien
Lazarettgasse 14A
1090 Wien
01/ 406 95 95 (Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr erreichbar)
Homepage


Info-Links:

Symposium am 14. Oktober 2020 ab 17.00 im Presseclub Concordia: "Der Papageno-Effekt und dessen Bedeutung für Hinterbliebene und zur Suizidprävention".

Studie der Meduni Wien zum Papageno-Effekt

Medien und Suizid: Der aktuelle Forschungsstand zum Werther- und Papageno-Effekt - eine Übersichtsarbeit

Anlaufstellen und telefonische Hlfe:

Suizidprävention. Hier finden Angehörige Informationen und Materialien

Telefonseelsorge
Aus ganz Österreich kostenlos und 24/7
Tel: 142

Ö3-Kummernummer
Tel.: 116 123

Psychosoziale Soforthilfe (Psychosozialer Dienst)
Tel.: 01/ 31 330 (24 Stunden, 365 Tage im Jahr)
Homepage

Caritas "Kontaktstelle Trauer"
Stephansplatz 6/ 1/ 5. Stock
1010 Wien
Tel: +43 664 8429474

Rat auf Draht
Tel.: 147 (für Kinder und Jugendliche, von 0 bis 24 Uhr erreichbar)

Männernotruf Steiermark
Tel.: 0800 246 247


Weitere Infos zum Beitrag über Shonishin & Akupunkt Meridian Massage

Interviewpartner:

Mag. Iga Teresa Lyszcz
Akupunkt Meridian Massage-Therapeutin
Neustiftgasse 53
1070 Wien
+43 660 6827073
Homepage
E-Mail

Dr. Elisabeth Yao
Allgemeinmedizinerin, TCM-Therapeutin
Neustiftgasse 53
1070 Wien
Homepage
E-Mail

Info-Links:

Akupunkt Meridian Massage "AMM"

Video von Thomas Wernicke über Shonishin


Buchtipp:

Thomas Wernicke
Shonishin- Entwicklungspsychologie und Meridianentfaltung in der Kinderakupunktur
Kiener Verlag 2020

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