Postkarte (Ausschnitt) der Donauinsel Ada Kaleh

GEMEINFREI

Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen

Ada Kaleh, Dom Museum Wien, Valentin Oman

Ein verlorenes Stück Orient im Okzident - Die Donauinsel Ada Kaleh +++ Gegenwärtige Kunst und existenzielle Fragen - Das Dom Museum Wien +++ Homo Carantanus - Valentin Oman zu "100 Jahre Kärntner Volksabstimmung" +++ Bibelessay zu Matthäus 22,1-10

1. Ein verlorenes Stück Orient im Okzident - Die Donauinsel Ada Kaleh

Sie muss ein ganz besonderer Ort gewesen sein: die Donauinsel Ada Kaleh, osmanisch für "Inselfestung", ein Rudiment des osmanischen Reiches in der österreichisch-ungarischen Monarchie. "Im Strome des Christentums liegt sie da, eine Insel des Islam", schrieb der Schriftsteller und Reporter Egon Erwin Kisch über Ada Kaleh. Die Insel war ein beliebtes Tourismusziel, lange bevor es diesen Begriff überhaupt gab. Dafür gab es Kaffeehäuser und Bazare, eine christliche Kirche und eine Moschee. Auf der Insel lebten Christ/innen und Muslim/innen friedlich zusammen. Doch als Rumänien und Jugoslawien die Donau aufstauten, der Djerdap-Stausee entstand und zwei Kraftwerke am sogenannten "Eisernen Tor" gebaut wurden, da verschwand die 1.750 Meter lange und einen knappen halben Kilometer breite Insel in den Fluten der Donau. 50 Jahre ist es her, dass Ada Kaleh, ein "Stück Orient im Okzident", geflutet wurde. Auf der Schallaburg erinnert derzeit im Rahmen der Ausstellung "DONAU - Menschen, Schätze & Kulturen" ein eigener Raum an die versunkene Insel. Der Museumspädagoge Georg Clam-Martinic hat ihn Maria Harmer gezeigt und so die Erinnerung an Ada Kaleh und eine gelungene Form des Zusammenlebens wachgerufen.


2. Gegenwärtige Kunst und existenzielle Fragen - Das Dom Museum Wien

Vom weltberühmten Bildnis des Habsburgers Rudolf IV. bis zu bedeutenden Schätzen der Domkirche St. Stephan und weit darüber hinaus - das Dom Museum Wien zeigt historische Sakralkunst und Schlüsselwerke der Moderne bis hin zur Nachkriegsavantgarde und der ganz zeitgenössischen Kunst. Am Donnerstag, 8.10., wird dem Dom Museum Wien die höchste staatliche Auszeichnung für Museen in Österreich verliehen, der Österreichische Museumspreis 2020. "Das Dom Museum Wien ist ein Ort der Anregung zum staunenden Verweilen, der sinnlichen Erkenntnis, der Begegnung und des Dialogs", heißt es laut Aussendung in der Begründung des Museumsbeirats. Das Museum in kirchlicher Trägerschaft sei "ein vermittelnder und der Vermittlung dienender sozialer Ort, der Menschen aller Kulturen und Religionen gleichermaßen anspricht". Das beweist jedenfalls auch die jüngste Ausstellung: In der am 1.10. eröffneten Schau "Fragile Schöpfung" geht es um die künstlerische Auseinandersetzung mit der zerrütteten Verbindung zwischen Mensch und Natur, ein Thema, das alle Menschen betrifft. Lena Göbl hat Museumsdirektorin Johanna Schwanberg zu einem Rundgang getroffen.


3. Homo Carantanus - Valentin Oman zu "100 Jahre Kärntner Volksabstimmung"

Als Kärntner Slowene und als Künstler setzt er sich seit Jahrzehnten intensiv mit der eigenen Herkunft und der Geschichte Kärntens - insbesondere des 20. Jahrhunderts - auseinander. Anlässlich des Gedenkjahres "100 Jahre Kärntner Volksabstimmung" hat der Maler Valentin Oman im Rahmen der dezentralen Landesausstellung "CarinthiJA 2020" einen eigenen Werkzyklus geschaffen. Valentin Oman gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Ku?nstler Österreichs und tritt nicht nur durch seine Kunstwerke für die Anliegen seiner Volksgruppe in Kärnten ein, er bemüht sich als Integrationsfigur auch um ein gedeihliches Miteinander. Im Mittelpunkt seiner Kunstwerke steht der Mensch in all seinen Facetten: "Ecce Homo", so der Titel eines seiner Zyklen. In sakralen Gebäuden sind seine Kunstwerke als Tabernakel, als Wandbilder und als Fastentücher zu erleben. Oman, der im Dezember 85 Jahre alt wird, hat viel Zeit in Kirchen verbracht. Maria Harmer hat den Künstler in seiner Ausstellung "Homo Carantanus" und "Terra Carantana" im "Alten Pfarrhof" in Nötsch im Kärntner Gailtal getroffen und mit ihm über seine Herkunft und seine Arbeiten gesprochen.


4. Das Himmelreich, ein etwas anderes Hochzeitsmahl - Bibelessay zu Matthäus 22,1-10

Das nach Matthäus benannte und um 80/90 n.Chr. verfasste Evangelium ist geprägt von vielen Gleichnissen, in denen Jesus von Nazareth vom "Himmelreich" erzählt, von einem, wenn man so möchte, möglichen Himmel auch auf Erden. Pointiert und konfliktfreudig sind sie, diese Gleichnisse, unter anderem jenes, das am 11. Oktober in katholischen Kirchen zu hören ist: Es vergleicht das Himmel- oder Gottesreich mit einem Hochzeitsmahl, zu dem, weil die ursprünglich gebetenen Gäste nicht gekommen waren, alle Menschen von der Straße eingeladen wurden, "böse wie gute". Gedanken dazu vom katholischen Theologen und Bibelwissenschaftler Josef Schultes.

Moderation: Brigitte Krautgartner
Redaktion: Doris Appel

Service

Ausstellung, 1920 - Oman - 2020 Homo Carantanus - Terra Carantana, Alter Pfarrhof Nötsch, bis Ende Oktober, telefonische Anmeldung: Judith Walker +43 664 3453280

Bibelessay zu Matthäus 22,1-10
Dom Museum Wien
Alter Pfarrhof Saak in Nötsch

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Trad.
Titel: V nebesih sem doma
Ausführende: Chor projEGGt/Leitung: Franz Mörtl
Länge: 00:50 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Wolfgang Amadeus Mozart/1756 - 1791
Gesamttitel: MISSA SOLEMNIS in c-moll KV 139 < 47a > für Soli, Chor und Orchester
* 9. Quoniam tu solus (00:02:10)
GLORIA (00:11:47)
Populartitel: Waisenhausmesse
Solist/Solistin: Barbara Bonney /Sopran
Solist/Solistin: Jadwiga Rappe /Alt
Solist/Solistin: Josef Protschka /Tenor
Solist/Solistin: Hakan Hagegard /Bariton
Chor: Arnold Schönberg
Chor: Chor
Choreinstudierung: Erwin Ortner
Orchester: Concentus musicus Wien
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
Länge: 02:10 min
Label: Teldec 2292441802

Urheber/Urheberin: Gregorianik
Album: INTROITUS - GREGORIANIK IM KIRCHENJAHR
Titel: Si inquitates - 28. Woche im Jahreskreis
Textanfang: Si iniquitates observaveris, Domine, Domine quis sustinebit ?
Anderssprachiger Textanfang: Wolltest du, Herr, unsere Sünden beachten, Herr, wer könnte bestehen ?
Gesamttitel: 34 WOCHEN IM JAHRESKREIS - TEIL II
Chor: Grazer Choralschola
Choreinstudierung: Franz Karl Praßl
Länge: 02:14 min
Label: ORF Radio Österreich 1 CD 058

Komponist/Komponistin: Giovanni Pierluigi da Palestrina/1525 - 1594
Titel: Motetten
* Super flumina Babylonis < Psalm 137, 1 - 2 >
Anderssprachiger Titel: Wir saßen an Babels Wassern
Chor: Christ Church Cathedral Choir, Oxford
Leitung: Stephen Darlington
Länge: 04:22 min
Label: Nimbus Records NI 5100

Komponist/Komponistin: Adrian Willaert/um 1490 - 1562
Vorlage: Bibel AT, 2.Makkabäer 1,24
Album: WILLAERT - Ensemble Cinquecento
Titel: Creator omnium, Deus - Motette zu 6 Stimmen a cappella
Textanfang: Creator omnium, Deus, terribilis et fortis et iustus et misericors. Da pacem Domine, in diebus nostris
Ausführende: Cinquecento /< Renaissance Vokal >
Ausführender/Ausführende: Terry Wey /Countertenor
Ausführender/Ausführende: Jakob Huppmann /Countertenor
Ausführender/Ausführende: Tore Tom Denys /Tenor
Ausführender/Ausführende: Thomas Künne /Tenor
Ausführender/Ausführende: Tim Scott Whiteley /Bariton
Ausführender/Ausführende: Ulfried Staber /Baß
Länge: 03:12 min
Label: hyperion CDA 67749

Komponist/Komponistin: Volkslied
Album: AUFHOHRCHEN - GLANZLICHTER VIII
Titel: Srce je zalostno
Ausführende: DieKärntner3plus
Länge: 02:45 min
Label: HeiVo CD121

Urheber/Urheberin: Volkslied
Urheber/Urheberin: Slowenien
Bearbeiter/Bearbeiterin: Matej Hubad /Satz
Urheber/Urheberin: J. Treiber
Album: A CAPPELLA PLEASURES - VOLKSLIEDER AUS SÜD ÖSTERREICH UND SLOWENIEN
Titel: N'mav criez jezaro (Jenseits des Sees)
Textanfang: N'mav criez jezaro, n'mav criez gmajnico, tam je bil moj dom
Anderssprachiger Textanfang: Jenseits des Sees, jenseits des Wäldchens, da ist mein teures Heim mit meiner Wiege
Ausführende: männerquartett schnittpunktvokal
Ausführender/Ausführende: Peter Paumgarten /Countertenor
Ausführender/Ausführende: Christian Paumgarten /Tenor
Ausführender/Ausführende: Michael Paumgarten /Tenor
Ausführender/Ausführende: Günter Haumer /Bariton
Ausführende: Kvartet VITA
Ausführender/Ausführende: Nina Salamon /Sopran
Ausführender/Ausführende: Darja Cremoznik /Sopran
Ausführender/Ausführende: Stanka Cremozik /Alt
Ausführender/Ausführende: Breda Bider /Alt
Länge: 00:40 min
Label: cpo 7771682

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