Ö1 Kunstsonntag: Radiokunst - Kunstradio

Sound in traumatischen Zeiten

Residue des australischen Künstlers Colin Black setzt sich mit traumatischen Ereignissen auseinander.

Die Zukunft scheint so weit weg ... aber plötzlich ist man dort, als ob ein Ort Zeit ist. Die Kartographie eines solchen Ortes ist jedoch formbar und biegsam: Was in einem Augenblick geschieht, geschieht nicht in einem Leben, aber wenn es einem passiert, wird nichts mehr so sein wie vorher. Die Landschaft um Sie herum löst sich auf und bricht aus, und wie Hänsels Brotkrümel (im berühmten deutschen Märchen "Hänsel und Gretel") verschwindet der Weg nach Hause in das eigene vergangene Leben. Geschockt beobachtet man sich selbst, als wäre man jemand anderes in dieser surrealen Welt, und ganz langsam findet man die Kraft, auf diesem emotionalen Treibsand und der kargen Topographie des Traumas ein neues Leben und eine neue Identität aufzubauen.

Mit diesem neuen Projekt erforscht und abstrahiert Colin Black wie es nach einem Trauma weitergehen kann. Mit Hilfe von Feldaufnahmen und musikalischen Kompositionen lässt der Künstler eine facettenreiche Klangwelt entstehen. Bemerkenswert ist, dass dieses neue Stück so gut wie keine gesprochene Sprache enthält, vielmehr sind die Zuhörer und Zuhörerinnen eingeladen, dieses klangliche Terrain mit viel Phantasie zu entdecken.

Als Ergänzung zu seinem neuen Stück hat Black eine Facebook-Gruppe namens "Trauma-Informed Expression: A Space to Share and Heal" als Inspirationsquelle für dieses Projekt ins Leben gerufen. Darüber hinaus ist diese Gruppe auch ein Schwerpunkt, um mit einer breiteren Gemeinschaft in Verbindung zu treten mit dem Ziel einen Ort der Heilung in diesen traumatischen Zeiten anzubieten.

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