Albert Einstein

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Die Nobelpreise 2020: Physik

Wie der Kosmos Schwarze Löcher bekam
Von Armin Stadler

Wieder einmal führt der Physiknobelpreis zu Albert Einstein zurück. Die Ironie an der Geschichte: Die Laureaten 2020 haben kosmische Objekte beschrieben und entdeckt, die aus der Allgemeinen Relativitätstheorie folgen, aber so exotisch anmuten, dass Einstein selbst ihre reale Existenz bezweifelte: Schwarze Löcher. Wäre er neun Jahre später gestorben, hätte Einstein vermutlich noch 1964 seine Meinung revidiert. In diesem Jahr lieferte der Brite Roger Penrose ein erstes, mathematisch robustes Modell für ein solches Gravitationsmonster. Ihm kann nicht einmal das Licht entkommen, in seinem Inneren verwandelt sich der Raum in Zeit, und in seinem Zentrum sitzt eine Singularität, die alle Gleichungen der bekannten Physik kollabieren lässt.

Und so ein Szenario muss sich auch in der Mitte unserer Milchstraße abspielen. Denn dort sitzt, wie vermutlich im Zentrum jeder Galaxie, ein supermassives Schwarzes Loch. Über 26 Jahre Beobachtungsdaten gesammelt und schlussendlich entdeckt haben es die beiden anderen Preisträger, der Deutsche Reinhard Genzel und die US-Amerikanerin Andrea Ghez, gemeinsam mit ihren Teams. - Einstein hätte seiner Theorie auch in diesem "dunklen" Punkt mehr vertrauen dürfen.

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