Emmanuelle Charpentier in einem Labor.

Emmanuelle Charpentier - AFP/DPA/PETER STEFFEN

Dimensionen

Die Nobelpreise 2020: Chemie

Den Code des Lebens umschreiben
Von Birgit Dalheimer

2012 wurde erstmals ein wissenschaftliches Werkzeug beschrieben, mit dem höchstpräzise Eingriffe in das Erbgut möglich wurden: Eine Genschere namens "Crispr/Cas9", die den Laboralltag in der Molekularbiologie verändern und damit auch die Gen- und Biotechnologie revolutionieren sollte. Entwickelt wurde dieses Werkzeug von der Französin Emmanuelle Charpentier und der US-Amerikanerin Jennifer Doudna, den beiden Chemienobelpreisträgerinnen dieses Jahres, und deren Teams.

"Crisps/Cas9" wurde ursprünglich in Mikroorganismen entdeckt, dort dient es zur Abwehr von Viren, funktioniert also als wie ein Immunsystem. Charpentier und Doudna entwickelten daraus eine "Genschere", um gezielt ins Erbgut von Bakterien, Pflanzen und Tieren einschließlich dem Menschen eingreifen zu können. Nur die Vorstellungskraft setze ihren Anwendungen Grenzen, meinte das Nobelkomitee, und die Ethik.

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