Journal-Panorama

Religiöse Spannungen im Land der Spiritualität

In Indien werden Menschen, die nicht Hindu sind, systematisch diskriminiert
Gestaltung: Bernd Musch-Borowska (ARD)

Gestaltung: Bernd Musch-Borowska (ARD)

Inhalt: Tempel, Moscheen und Kirchen in Indien sind wieder geöffnet. Trotz des Anstiegs der Corona-Infektionszahlen hat die Regierung den Lockdown weitgehend aufgehoben. Dabei haben gerade religiöse Versammlungen mit Tausenden Teilnehmern die Ausbreitung des Virus besonders begünstigt; allein in Indien sind bereits fast 150.000 Menschen an Covid gestorben.
Eine Massen-Veranstaltung einer muslimischen Sekte in Delhi hatte zu Beginn der Pandemie die Infektionszahlen in die Höhe getrieben und den Hass auf Muslime verstärkt. Doch bereits Anfang des Jahres, noch vor der Pandemie, hatten Angriffe radikaler Hindus auf muslimische Stadtteile in Delhi die Spannungen zwischen den beiden größten Religionsgemeinschaften offenbart. Unter Premierminister Narendra Modi von der hindu-nationalistischen Partei BJP gilt in Indien "Hindu first": Muslime, Christen und andere religiöse Minderheiten fühlen sich diskriminiert. In mehreren indischen Bundesstaaten ist ein Wechsel zum Christentum
oder anderen Religionen genehmigungspflichtig. Die Adivasi, indigene Völker im Nordosten des Landes, werden unter Druck gesetzt, ihren Naturreligionen abzuschwören und sich zum Hinduismus zu bekennen.

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