APA/HERBERT NEUBAUER
Im Gespräch
Barbara Stelzl-Marx, Historikerin
"Wissenschaftlerin zu sein ist ein großes Privileg." - Andreas Obrecht im Gespräch mit der Historikerin Barbara Stelzl-Marx
17. Dezember 2020, 21:00
Anfang des Jahres 2020 wurde die Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur "Wissenschaftlerin des Jahres 2019" gewählt. Begründet wurde diese Entscheidung insbesondere damit, dass Babara Stelzl-Marx eine aktive Vermittlungsrolle zwischen gesellschaftspolitisch relevanten Forschungen und einer breiten, auch medialen Öffentlichkeit wahrnimmt. Es waren vor allem ihre Forschungen zu lange gemiedenen Themen wie dem Zwangsarbeiterlager Graz Liebenau, den sowjetischen Besatzungs-Soldaten zwischen 1945 und 1955, den Schicksalen der 130.000 Österreicher in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und den sogenannten Besatzungskindern. Ihre Forschungsergebnisse haben zu einer Enttabuisierung beigetragen.
Barbara Stelzl-Marx wurde 1971 in Graz geboren. Sie studierte in Graz, Oxford, Moskau, Wolgograd und Stanford Geschichte, Russisch und Anglistik. Ab 1993 forschte Sie regelmäßig in den damals frisch geöffneten sowjetischen Archiven und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung. 2018 wurde sie zu dessen Leiterin ernannt.
Service
Barbara Stelzl-Marx, "Stalins Soldaten in Österreich: Die Innensicht der sowjetischen Besatzung 1945-1955", Böhlau Verlag, Wien 2012
Barbara Stelzl-Marx, "Das Lager Graz-Liebenau in der NS-Zeit. Zwangsarbeiter - Todesmärsche - Nachkriegsjustiz", Leykam Verlag 2018
Barbara Stelzl-Marx und Stefan Karner (Hg.), "Migration. Flucht. Vertreibung. Integration", Leykam Verlag 2019
Sendereihe
Gestaltung
- Andreas Obrecht