Vom Hüten der Herden

24. Dezember 2020, 13:00

Es ist viel, was eine gute Hirtin, ein guter Hirt können muss: Die Herde führen und ihr Vertrauen gewinnen, verirrte und verletzte Tiere finden und pflegen, das Wetter einschätzen, Hütten, Zäune und Wasserleitungen reparieren, sich von besserwissenden Wanderern nichts dreinreden lassen, Unwetter und Gewaltmärsche ertragen.

Das Hüten kann, je nach Gelände sowie Art und Zahl der Tiere, schwere und manchmal gefährliche Arbeit sein und nur der Bezahlung wegen tut man sie wohl nicht. Auch mit Agrargemeinschaften zurechtkommen, in denen nicht immer alle dasselbe wollen, will gelernt und manchmal ausgehalten sein.

Auf der anderen Seite stehen Beziehungen und Erlebnisse mit Tieren und Beobachtungen, die man vielleicht nur in der fast freien Natur in den Bergen machen kann.

Brigitte Flucher hat zwei Jahrzehnte lang am Dachstein Rinder und Ziegen gehütet und übernimmt kommenden Sommer eine Herde im Land Salzburg. Toni Burger war, neben seiner Tätigkeit als Musiker, zwanzig Jahre lang Hirt und hat sich dadurch zu mancher Komposition inspirieren lassen. Der Autor Peter Gruber, auf einem Bergbauernhof aufgewachsen, hat seine Erlebnisse als Halter in seinem Buch Sommerschnee beschrieben und auch in anderen Werken festgehalten.

Johann Kneihs spricht mit ihnen über das Hüten zwischen Romantik und wirtschaftlichen Notwendigkeiten, darüber, was sie über und von ihren Tieren gelernt haben, und das intensive Erfahren von Verantwortung wie auch Landschaft und Natur.

Wie immer freut sich die Redaktion über die Beteiligung der Hörerinnen und Hörer an der Sendung unter punkteins(at)orf.at oder unter 0800 22 69 79 während der Sendung.

Service

Buch-Tipp:

Peter Gruber und Kurt Hörbst (Fotografien), "Sommerschnee. Porträt eines Almlebens in gwändigen öden Gebürg", Verlag Bibliothek der Provinz 2008

Peter Gruber

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Johann Kneihs