Europa-Journal

Brexit, Portugal, Balkanroute, Italien

Brexit: Wie geht es weiter zwischen Brüssel und London? +++ Portugal übernimmt den EU-Vorsitz +++ Bosnien-Herzegowina: Herbergssuche ohne Happy-End +++ Italien: Die ´Ndrangheta steht vor Gericht
Moderation: Markus Müller-Schinwald

Brexit: Wie geht es weiter zwischen Brüssel und London?
Vier Jahre hat die Brexit-Saga gedauert, von der Abstimmung im Jahr 2016 bis zum endgültigen Austritt und dem Ausstieg aus dem gemeinsamen Binnenmarkt am 31. Dezember. Aber viele Fragen sind weiterhin offen: Die Zukunft Nordirlands, ein mögliches neues Unabhängigkeitsreferendum in Schottland, die Ausgestaltung einzelner Wirtschaftssektoren, Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik etc. Premierminister Boris Johnson sprach zum Jahreswechsel von einem großartigen Moment für das vereinigte Königreich, jetzt könne eine neuen Seite der gemeinsamen Geschichte mit den europäischen Freunden aufgeschlagen werden. Überlagert wurde die Endphase der Verhandlungen von der Corona-Pandemie, die Großbritannien besonders getroffen hat. Im Europajournal-Gespräch analysiert die Journalistin Tessa Szyszkowitz die Stimmung und die politische Ausgangslage in Großbritannien nach dem Brexit.

Portugal übernimmt den EU-Vorsitz
Mit dem ersten Jänner hat Portugal den rotierenden EU-Vorsitz von Deutschland übernommen, das kleine Land ganz im Westen des Kontinents gibt für die nächsten sechs Monate den Ton in Brüssel an. Und das in einer schwierigen Zeit: Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin das Leben in allen Mitgliedsstaaten. Sie wird auch die Präsidentschaft Portugals prägen, doch das Land will darüber hinaus Akzente setzen, unter anderem beim Ausbau sozialer Rechte und dem Ausbau der Partnerschaften in Afrika und Asien. Auch die Beziehungen zu Großbritannien sind für Portugal, seit Jahrhunderten ein enger Verbündeter der Briten, von besonderer Bedeutung, berichtet Oliver Neuroth.

Bosnien-Herzegowina: Herbergssuche ohne Happy-End
Seit Mitte Dezember sind tausende Migranten und Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina auf der Suche nach einer winterfesten Unterkunft. Nachdem das Camp Lipa in Westbosnien geräumt werden sollte und ein Feuer die dortigen Zelte zerstört hat, werden mehr als tausend Menschen seit damals von einem Ort in den nächsten gebracht, zeitweise mussten sie bei winterlichen Wetterverhältnissen im Freien schlafen. Verschärft wird die Lage dadurch, dass mehr als tausende weitere Menschen schon vor der Räumung des Lagers obdachlos waren und in den Wäldern der Umgebung auf Gelegenheiten warten, über die Grenze nach Kroatien und weiter nach Westeuropa zu kommen. Warum die Situation sich so kompliziert entwickelt hat und wie eine Lösung aussehen könnte, erklärt Johann Sattler, der Leiter der EU-Delegation in Bosnien-Herzegowina.

Italien: Die ´Ndrangheta steht vor Gericht
Es ist der größte Anti-Mafia Prozess seit den Prozessen gegen die sizilianische Cosa Nostra in den 90er Jahren: Kommenden Mittwoch startet in Italien ein Riesen-Prozess gegen die kalabrische Ndrangheta, über 300 Personen sind angeklagt. In Kalabrien liegt der Ursprung der 'Ndrangheta und dort laufen laut Ermittlern bis heute die Fäden aller Tätigkeiten dieser Mafia-Organisation zusammen, die heute als eine der mächtigsten der Welt gilt. Möglich machte den Prozess eine Groß-Razzia vor einem Jahr gegen mutmaßliche Mitglieder der Ndrangheta. Sie hat ein enges Netz zwischen der Mafia-Organisation, Politik und Wirtschaft offengelegt. Katharina Wagner berichtet im Vorfeld des Prozesses über Hintergründe und aktuelle Geschäftsfelder der kalabrischen Ndrangheta.

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