Martin-Luther-Denkmal

DPA/HENDRIK SCHMIDT

Logos - Glauben und Zweifeln

Luthers 95 Thesen und die Folgen

"Aus Liebe zur Wahrheit". Eine Sendung zum 500. Jahrestag der Exkommunikation des Reformators

"Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bestreben, diese zu ergründen" - so beginnt der Theologie-Professor Martin Luther seine berühmten 95 Thesen vom 31. Oktober 1517. Ausgehend vom Christus-Wort "Tut Buße" will er eine akademische Diskussion anregen: Bereits drei Jahre und zwei Monate später, am 3. Jänner 1521, wird er aus der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen.

Die erste päpstliche Bulle - mit der Androhung der Exkommunikation - hatte Martin Luther noch öffentlich verbrannt. Die zweite zwingt ihn letztlich zur Flucht auf die Wartburg. Keine 100 Jahre später tobt im "Heiligen Römischen Reich" bereits der sogenannte "Dreißigjährige Krieg".

Zum 500. Jahrestag der Exkommunikation des Reformators Martin Luther beleuchtet "Logos" die Kernanliegen der deutschen Reformation - und geht der Frage nach, wie eine theologische Debatte so schnell zur Spaltung der Westkirche führen konnte.

Auf den ersten Blick geht es um die Auswüchse des "Ablasshandels", eine frühneuzeitliche Form des "fund raisings" (unter anderem für den Neubau des Petersdoms in Rom). Doch damit wird eine theologische Grundfrage des Christentums berührt: Wie kann der Mensch auf die Vergebung seiner Sünden hoffen?

Die "Rechtfertigungslehre" wird damit zum theologischen Kern der Reformation. Luther formuliert in seiner 36. These: "Jeder Christ, der wirklich bereut, hat Anspruch auf völligen Erlass von Strafe und Schuld, auch ohne Ablassbrief." Und in These 37 heißt es: "Jeder wahre Christ, sei er lebendig oder tot, hat Anteil an allen Gütern Christi und der Kirche, von Gott ihm auch ohne Ablassbrief gegeben."

Sendereihe

Gestaltung

  • Markus Veinfurter