Eine Ballett-Tänzerin

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Dimensionen

Tanz die Semiotik!

Tanz die Semiotik!
Oder: Der Körper als Kommunikator
Von Paul Lohberger

Verstehen, Sehen und Spüren sind selten so eng beisammen wie beim Tanzen. Beim Ballett bestaunt man die anmutige Akrobatik einer klar definierten Ästhetik, um Geschichten zu erzählen. Wenn Tänzerinnen und Tänzer dabei die Schwerkraft aufzuheben scheinen, fliegen die Zuschauer mit ihnen. Der zeitgenössische Tanz verfolgt andere Ziele. Die Beobachtung von Körpern, die durch ihre Bewegung etwas ausdrücken, vermittelt Inhalte anders und direkter als Sprache.

Durch Empathie kann Tanzperformance komplexe Emotionen behandeln. Viele Choreografien sind erstaunlich kurzweilig, obwohl sie keine Handlung haben, die sich beschreiben ließe, und das Bühnengeschehen abstrakt wirkt. Die Wirkung beim interessierten Publikum stellt sich dennoch einfach und direkt ein, die Entwicklung der Darstellungen erfordert aber eine Menge Wissen. Noch vor Choreografie und Dramaturgie stellt sich die Frage, wie ein Körper etwas ausdrücken und eine bestimmte Wirkung erzeugen soll. Im semiotischen Sinn kann der Körper als Zeichen sprechen, manche Performer verfolgen aber auch noch direktere Ideen der Körperkommunikation.

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