Der Maler Hans Staudacher

24. Jänner 2021, 14:05

Zwei Tage nach seinem 98. Geburtstag ist in der Nacht vom 16. auf den 17. Jänner der Maler Hans Staudacher gestorben.

Er wurde in St. Urban in Kärnten geboren, war nach dem Krieg Mitglied der Wiener Secession und konnte damals in den teilweise zerbombten Räumlichkeiten malen und alle Dinge, die er dort gefunden hat, z.B. "Abfallprodukte" wie Jute und altes Leinen, in seine Kunst integrieren.

"Für mich sind meine Erlebnisse immer aus der Natur gekommen, auch meine Abstraktionen sind umgesetzte Erlebnisse aus der Natur." sagte Hans Staudacher, der ausgehend von der figurativen Malerei bald zum Nonfigurativen gefunden hat und als der wichtigste Repräsentant der "art informel" in Österreich gilt. Hans Staudacher war Autodidakt und musste sich seine Anerkennung als Künstler hart erkämpfen. Er galt als "zorniger Wilder", der seine Malerei als Aktion betrachtete.

Von 1954 bis 1960 hielt er sich in Paris auf und versuchte dort Fuß zu fassen. Zurück in Österreich hat der "Schnellmalende" mit Malerei und Collagen, in der er Texte integrierte, versucht, all das auszudrücken, was - auch als Echo seiner Erfahrungen - aus ihm gekommen ist. Auch, sich vom Kriegsgeschehen zu befreien, das ihn "zornig und wild gemacht hat". In seinem "manifest 1960" schrieb er: "abstrakte kunst ist handschrift, farbe, tanz, spiel, zeichen, einfall, rede, wort, überfluß, bewegung, geschwindigkeit, ist unübertragbar, nicht zu verstehen."

Das Manifest gipfelt in dem Satz: "Malerei und Poesie erzählt nicht mehr, sie handelt". Hans Staudacher handelte in seiner Malerei. Kein Pinselstrich, kein Wort ist ein zufälliges Produkt, alles folgt einer inneren Logik und Dramaturgie.

Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

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