Robert Koch

Wilhelm Fechner - GEMEINFREI

Journal-Panorama

Das Erbe Robert Kochs. Menschenexperimente im Dienst der Wissenschaft

Eine Sendung über ein totgeschwiegenes Kapitel der Wissenschaftsgeschichte, das bis heute Folgen hat.
Gestaltung: Julia Amberger

Der Nobelpreisträger Robert Koch galt als einer der Pioniere der Infektionsmedizin, seine Leistungen werden bis heute anerkannt - das renommierte deutsche Robert-Koch-Institut, das in Zeiten der Pandemie die gesundheitspolitische Richtung vorgibt, ist nach dem Mediziner und Mikrobiologen benannt.
In den europäischen Kolonien in Afrika aber agierte Robert Koch skrupellos. Im Dienst der Kolonialökonomie zwang er zu Beginn des 20. Jahrhunderts kranke Menschen in Konzentrationslager und testete an ihnen mit brutalen Methoden Gegenmittel gegen Tropenkrankheiten aus. Auch andere renommierte Tropenmediziner experimentierten mit Medikamenten herum, bevor sie in Europa auf den Markt kamen. Den Tod von hunderten von Menschen nahmen sie billigend in Kauf. Die Folgen sind bis heute spürbar: Noch immer kursieren Geschichten von medizinischer Ausbeute in Afrika; die Skepsis gegenüber der Covid-Impfung ist in Afrika und auch unter Afroamerikanern besonders groß. Viele sind überzeugt, dass auch heute noch medizinethische Standards in Afrika verletzt werden.

Sendereihe