Kinder in der Krise

3. Februar 2021, 13:00

Je länger die Corona-Krise dauert, desto mehr leiden die Menschen: Ängste, Ungewissheit und Einsamkeit belasten. Mittlerweile ist klar, dass das nicht nur für Erwachsene gilt, sondern sich auch die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verschlechtert. Schlafstörungen, Depressionen, Angst- und Essstörungen gehören zu den Symptomen, die Psychiaterinnen und Psychiater in den vergangenen Wochen vermehrt beobachtet haben.

Einer von ihnen ist der Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Medizinischen Universität Wien, Paul Plener. Die Folgen des dritten Lockdowns seien stärker zu spüren, so Plener. Der Andrang in den zuständigen Spitalsambulanzen sei groß. Zu groß - man habe mehr junge Patientinnen und Patienten mit akuten, schwer ausgeprägten Zustandsbildern, die man stationär aufnehmen müsse. Jene, die "weniger akut" seien, müssten nachgereiht werden.

Einsamkeit, Bewegungsmangel und große Verunsicherung können die Ursachen dieser psychischen Belastung sein. Sie äußern sich bei vielen in großer Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Traurigkeit. Ob die drastischen Veränderungen des Alltags langfristige Folgen für die jungen Menschen haben, darüber kann nur spekuliert werden. Aber einige MedizinerInnen beobachten Sprachentwicklungsstörungen bzw. befürchten, dass die jetzt auftretenden psychischen Problemen zu lebenslangen Begleitern werden können.

Wie können erste Anzeichen einer schweren psychischen Belastung aussehen? Wie können Eltern ihre Kinder am besten unterstützen und schützen? Und welche Maßnahmen helfen, junge Menschen möglichst gesund durch Zeiten der Krise und der Lockdowns zu bringen? Darüber spricht Marlene Nowotny mit dem Kinder- und Jugendpsychiater Paul Plener und den Hörerinnen und Hörern von Punkt eins.

Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Marlene Nowotny