Operettensängerin auf der Bühne

APA/AFP/GUILLAUME SOUVANT

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Über Sinn oder Unsinn in der Operette (3). Gestaltung: Helene Breisach, Konstanze Fladischer

Mitreißende Ouvertüren wie jene der "Fledermaus", zauberhafte Duette wie "Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände" oder Tenor-Schlager à la "Freunde, das Leben ist lebenswert". Die Hits vieler Operetten gehören bis heute zum beliebten Repertoire bei klassischen Konzerten.

Die Operette ist auch fester Bestandteil der Musiktheater-Spielpläne im deutschsprachigen Raum und hat zweifellos ihr Publikum - anderen gilt sie aber als musiktheatralischer Dinosaurier, längst ausgestorben und völlig unzeitgemäß. Die Vorurteile reichen von altbacken und kitschig bis sexistisch, rassistisch und antisemitisch. Dabei gibt es vieles, was man dieser Polemik entgegenhalten kann: In ihren Ursprüngen parodistisch, subversiv und frivol, war die Operette lebendige Gesellschaftssatire, die ihrem Publikum die Doppelmoral wie einen Spiegel vorhielt.

Als Urvater der Gattung gilt Jacques Offenbach, der Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris mit Werken wie "Orpheus in der Unterwelt" und "Die schöne Helena" große Erfolge erzielte. Die Weichen für ein blühendes Unterhaltungsgeschäft waren gelegt, dessen Erfolgsgeschichte bis in die 1930er-Jahre anhielt. Die NS-Diktatur zerstörte diese lebendige Tradition jäh und zog dabei der Gattung den satirischen Zahn.

Die Musikviertelstunde hinterfragt Schein und Sein der Gattung: Welche Themen werden in der Operette verhandelt? Welche Anforderungen stellt das Genre an die Ausführenden? Wie kann Operette zeitgemäß inszeniert werden? Und nicht zuletzt: Was tun Regisseure und Theaterleiterinnen, um ein jüngeres Publikum für das Genre zu begeistern?

Service

Brandl-Risi, Bettina / Risi, Clemens / Komische Oper Berlin (Hrsg.): Kunst der Oberfläche: Operette zwischen Bravour und Banalität. Leipzig: Henschel 2015.

Denscher, Barbara: Der Operettenlibrettist Victor Léon: Eine Werkbiografie. Bielefeld: Transcript 2017.

Frey, Stefan: Franz Lehár: Der letzte Operettenkönig. Wien: Böhlau 2020.

Klotz, Volker: Operette: Porträt und Handbuch einer unerhörten Kunst. Vierte, durchgesehene und erweiterte Auflage. Sinzig: Studiopunkt Verlag 2016.

Quissek, Heike: Das deutschsprachige Operettenlibretto. Figuren, Stoffe, Dramaturgie. Stuttgart / Weimar: Metzler 2012.

Operetta Research Center Amsterdam

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Johann Strauß/1825 - 1899
Titel: Ouvertüre zu der Operette "Die Fledermaus"
Orchester: Wiener Johann Srauß Orchester
Leitung: Alfred Eschwe
Länge: 00:32 min
Label: King Record KICC 6

Komponist/Komponistin: Emmerich Kálmán/1882-1953
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Julius Brammer
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Alfred Grünwald
Titel: Die Zirkusprinzessin
* Wenn du mich sitzen lässt
Solist/Solistin: Juliette Khalil/Miss Mabel Gibson
Solist/Solistin: Otto Jaus/Toni Schlumberger
Orchester: Orchester der Volksoper Wien
Leitung: Alfred Eschwé
Länge: 01:07 min
Label: Josef Weinberger Wien GmbH

Komponist/Komponistin: Franz Lehár
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Ludwig Herzer
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Fritz Löhner-Beda (nach Victor Léon)
Titel: Das Land des Lächelns
* Ich möcht' wieder einmal die Heimat sehn
Solist/Solistin: Elissa Huber/Lisa
Orchester: Festival Orchester Mörbisch
Leitung: Thomas Rösner
Länge: 00:37 min

Komponist/Komponistin: Emmerich Kálmán
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Leo Stein
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Béla Jenbach
Bearbeiter/Bearbeiterin: Peter Lund
Bearbeiter/Bearbeiterin: Kai Tietje
Titel: Die Csárdásfürstin
* Nimm, Zigeuner, deine Geige (Jaj, Mamam, Bruderherz)
Solist/Solistin: Elissa Huber/Sylva Varescu
Solist/Solistin: Boris Eder/Feri Bácsi
Solist/Solistin: Jakob Semotan/Boni Graf Káncsiánu
Orchester: Orchester der Volksoper Wien
Leitung: Alfred Eschwé
Länge: 01:00 min
Label: Josef Weinberger Wien GmbH

Komponist/Komponistin: Paul Abraham/1892 - 1960
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Alfred Grünwald
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Fritz Löhner Beda/1883 - 1942
Album: PAUL ABRAHAM / MEINE MAMA WAR AUS YOKOHAMA
Titel: My golden baby / Duett aus der Operette "Die Blume von Hawaii"
Solist/Solistin: Rosy Barsony /Gesang m.Begl.
Solist/Solistin: Harald Paulsen /Gesang m.Begl.
Leitung: Paul Abraham
Orchester: Unbekannt
Länge: 00:42 min
Label: Duophon Ed. Berliner Musenkind

Komponist/Komponistin: Oscar Straus/1870 - 1954
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: A. Grünwald
Album: Der Weg zum Musical
Gesamttitel: Eine Frau, die weiß was sie will/Operette (Ausschnitt)
Titel: (Eine Frau, d.weiß was sie will) Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben
Textanfang: Was so die Gesellschaft redet zwischen Lunch und Dinner
Solist/Solistin: Fritzi Massary /Sopran
Orchester: Orchester
Orchester: Hans Schindler
Länge: 00:35 min
Label: Duophon CD 01293

Komponist/Komponistin: Ralph Benatzky
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Paul Morgan
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Adolf Schütz
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Hans Weigel
Bearbeiter/Bearbeiterin: Peter Lund
Bearbeiter/Bearbeiterin: Kai Tietje
Titel: Axel an der Himmelstür
* Gloria, wenn ich gern auch geplaudert noch hätt'
Solist/Solistin: Bettina Mönch/Gloria Mills
Solist/Solistin: Andreas Bieber/Axel Swift
Orchester: Orchester der Volksoper Wien
Leitung: Lorenz C. Aichner
Länge: 00:45 min
Label: Verlage Hans Pero/Doblinger

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