
ALBERTINA WIEN/ALEXANDER CH. WULZ
Das Ö1 Gesundheitsmagazin
Kunstgenuss für Blinde in der Albertina +++ Das Hereditäre Angioödem +++ Ronny Tekal zum Schmunzeln: Heute zum Thema COPD
10. März 2021, 16:40
1. Kunst für alle - Virtuelle Führungen für Blinde in der Albertina
"Kunst will möglichst viele Menschen erreichen. Gerade in dieser Zeit der Entbehrungen kann sie eine Quelle von Kraft sein und Perspektiven geben", so Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder.
Mit neuen, barrierefreien und digitalen Angeboten will das Museum daher Kunst noch mehr Menschen zugänglich machen. Bereits vor der Corona-Pandemie hat die Albertina etwa Führungen für Sehschwache und Blinde angeboten und mithilfe von tastbaren Bildern und Objekten auch diesen Menschen Kunstgenuss ermöglicht. Zusammen mit der "Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs" hat das Museum nun ein virtuelles Format der Kunstvermittlung ins Leben gerufen, um eine aktive kulturelle Teilhabe auch in Pandemie-Zeiten zu ermöglichen.
Meisterwerke und KünstlerInnen aus den Sammlungen der Albertina werden dabei in einem Live-Talk vorgestellt. Fragen können direkt an die KunstvermittlerInnen gestellt werden.
Gestern fand bereits die zweite Ausgabe dieser virtuellen Kunst-Führung statt. Im Zentrum stand dabei der berühmte "Feldhase" von Albrecht Dürer. Andreas Maurer war bei diesem Online-Talk dabei.
2. Heimtückisch, schmerzhaft und gefährlich - Schwellungen durch das Hereditäre Angioödem
Stellen Sie sich vor, Sie haben jahrelang Schmerzen im Magen-Darm-Bereich und trotz zahlreicher Untersuchungen wird keine Ursache gefunden. Schließlich wird Ihr Blinddarm entfernt, weil die Ärzte eine Entzündung vermuten. Dann treten plötzlich groteske Schwellungen an Ihren Händen, im Gesicht und im Genitalbereich auf. Sobald diese Ödeme abgeklungen sind, hören Sie aus Ihrem Umfeld, Sie seien hysterisch und würden doch ganz gesund aussehen. Einige Zeit später der erste Erstickungsanfall, weil die Zunge und die Atemwege anschwellen. Sie werden ins Spital eingeliefert.
Das ist die Leidensgeschichte der Neuen-Mittelschule-Lehrerin Adelheid Huemer. Sie hat eine Krankheit, von der die meisten Menschen noch nie etwas gehört haben: das hereditäre Angioödem, kurz HAE. Dabei kommt es zu wiederkehrenden, unberechenbaren Schwellungen an Haut und Schleimhäuten. Ist der Halsbereich betroffen, kann HAE lebensgefährlich sein. Die Ödeme jucken im Gegensatz zu allergischen Schwellungen nicht. Können aber äußerst schmerzhaft und entstellend sein, sodass Betroffene häufig die Öffentlichkeit meiden.
Die Ursache ist ein Gendefekt. Der Körper bildet zu geringe Mengen des Proteins C1-Esterase-Inhibitor, bzw. ist dieses nicht völlig funktionstüchtig. Dieses Eiweiß kontrolliert normalerweise die Produktion des Hormons Bradykinin. Ist nun zu viel Bradykinin vorhanden, werden die Blutgefäße erweitert, es kommt zum Flüssigkeitsaustritt und in der Folge zu den Schwellungen.
Einer der wenigen österreichischen HAE Spezialisten Dr. Clemens Schöffl, Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz. Er hat schon viele verschiedene Formen des hereditären Angioödems zu Gesicht bekommen. Lydia Sprinzl hat mit ihm und Adelheid Huemer, die 2006 die Selbsthilfegruppe HAE Austria gegründet hat, gesprochen.
3. Ronny Tekal zum Schmunzeln: Heute zum Thema COPD
Der Arzt, Medizinkabarettist und Ö1-Radiodoktor stellt in Miniaturen Themen rund um Medizin und Gesundheit vor.
Podcast "100 Sekunden Gesundheit"
Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager
Service
1. Virtuelle Führungen in der Albertina:
Interviewpartner/innen:
Friederike Zapf, BA MSc
Social Media & Online Marketing
ALBERTINA
Albertinaplatz 1
1010 Wien
Mag. Daniele Marano
Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
Projektabteilung
Jägerstraße 36, 1200 Wien
E-Mail: info@hilfsgemeinschaft.at
Weitere Anlaufstellen und Info-Links:
Virtuelle Führungen für Blinde und Sehschwache in der Albertina
Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs
Kunst barrierefrei erleben
Bilder für die Blinden
Barrierefreiheit und Inklusion
Weitere Museumsangebote und Best-Practice Beispiele
Buch-Tipps:
Dieter Kleffner, "Blind. Freundschaft mit der Dunkelheit. Betrachtungen des blinden Autors Dieter Kleffner", Edition Paashaas Verlag EPV, 2019
Johann König/Daniel Schreiber, "Blinder Galerist", Propyläen Verlag, 2019
2. Hereditäres Angioödem:
Interviewpartner/innen:
Dr.med.univ. BSc Clemens Schöffl
Assistenzarzt an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie
LKH-Univ.-Klinikum Graz
Auenbruggerplatz 8
A-8036 Graz
E-Mail
Homepage
Adelheid Huemer
NMS-Lehrerin, von HAE betroffen, Gründerin und Obfrau Selbsthilfegruppe HAE Austria
E-Mail
Homepage
Weitere Anlaufstellen und Info-Links:
KnowHAE: awareness, answers, action
Infoportal HAE: HAE - Was ist das?
Kinderblutkrankheiten.de: Der Hereditäre Angioödem
Selbsthilfegruppe Deutschland HAE-Vereinigung e.V.
HAE International
myHAE-App