Ljuba Arnautovic

LEONHARD HILZENSAUER

Radiogeschichten

Ex libris-Nachlese
"Junischnee" von Ljuba Arnautovic.
Es liest Elisabeth Findeis

Ljuba Arnautovic war Übersetzerin und Rundfunkjournalistin, ehe sie 2018 mit dem Roman "Im Verborgenen" als Schriftstellerin debütierte. Sie erzählt darin ein Kapitel ihrer Familiengeschichte - und die ist durchaus nicht alltäglich. Sie selbst wurde 1954 in einem Arbeitslager im damals sowjetischen Kursk geboren. Ihr Vater, der aus Wien stammende Karl Arnautovic war 1934 zusammen mit seinem Halbbruder Slavoljub, kurz Slavko genannt, vom Schutzbund auf die Krim verschickt worden. Karl Arnautovic war 1943 in der Sowjetunion zu zehnjähriger Lagerhaft verurteilt worden, ihr Onkel Slavko war 1942 in sowjetischer Haft verstorben. Nach seiner Entlassung aus dem Lager im Jahre 1956 kehrte Karl Arnautovic mit Frau und Tochter nach Österreich zurück. Wenig später ging Ljuba mit ihrer Mutter wieder in die Sowjetunion zurück und zog 1960 wieder nach Wien.

In ihrem neuen Roman "Junischnee" erzählt Ljuba Arnautovic die Geschichte von Karl und Slavko, Söhne von Schutzbündlern, die nach dem Februaraufstand von 1934 in ein Ferienheim auf der Krim verschickt werden. Nach dem Bruch des Hitler-Stalin-Pakts verlieren sich Slavkos Spuren, Karl wird aufgegriffen, kommt in eine Besserungsanstalt für Kinder und Jugendliche und schließlich als so genannter Volksfeind ins Arbeitslager. Im Gulag lernt er seine zukünftige Frau Nina kennen - die Mutter der Autorin. Karl will nach Wien zurück, sobald es die Umstände erlauben, seine Frau, eine Russin, zwingt er damit in die Fremde.

Service

Aus: Ljuba Arnautovic: "Junischnee", Roman, Zsolnay Verlag

Sendereihe

Gestaltung

  • Peter Zimmermann

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