Eine Statue aus der Kolonialzeit in Afrika.

AFP/JEKESAI NJIKIZANA

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Was historische O-Töne über die Kolonialgeschichte verraten
Von Hanna Ronzheimer

Während der Kolonialzeit sammelten Forschungsreisende und Missionare kulturelle Objekte der einheimischen Bevölkerung, von Statuen bis zu Werkzeugen. Sie machten Fotos und immer wieder auch Sprachaufnahmen, um einen bestimmten Dialekt zu erforschen oder historische Details über eine Gruppe zu erfahren. Während Montezumas Federschmuck oder afrikanische Statuen immer noch - und heute mehr denn je kritisiert - in europäischen Museen ausgestellt werden, bekommen Sprachaufnahmen bis heute kaum Aufmerksamkeit.

Dabei verraten sie viel mehr als das, wozu sie angefertigt wurden. Ein Beispiel ist das O-Ton- Archiv des österreichischen Ethnologen Rudolf Pöch, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts afrikanische Völker befragte. Die Aufnahmen dokumentieren, was die unter kolonialer Gewalt stehenden Befragten selbst über ihre Situation dachten. Und wenn der Ethnologe selbst zu Wort kommt, ist kaum zu überhören, wie sich das Selbstverständnis seiner Disziplin inzwischen verändert hat.

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