Herschel Grynszpan

BUNDESARCHIV/CC BY-SA 3.0 DE

Betrifft: Geschichte

Herschel Grynszpan

zum 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Herschel Grynszpan:
Ein Attentat und wie es die Nationalsozialisten zu instrumentalisieren wussten.
Mit: Andreas Brunner und Hannes Sulzenbacher, Co-Leiter von QWIEN - Zentrum für queere Geschichte
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller

Ende Oktober des Jahres 1938 wurden im Zuge der sogenannten Polenaktion tausende teils seit Jahrzehnten in Deutschland lebende jüdische Polen unter Gewalt an die deutsch-polnische Grenze abgeschoben. Dort wurden viele von ihnen in einem Niemandsland aufgehalten, sie durften weder nach Polen einreisen noch nach Deutschland zurückkehren. Auch die Familie des 1936 nach Paris geflüchteten 17-jährigen Herschel Grynszpan wurde überfallsartig zwangsausgewiesen und verlor dadurch ihre gesamte Existenz.

Grynszpan befand sich in diesen Wochen selbst in einer ausweglosen Situation, er hatte sich vergeblich um eine Aufenthaltsgenehmigung in Frankreich bemüht und nachdem er einen Ausweisungsbefehl erhalten hatte, war er untergetaucht. Am 7. November 1938 betrat Grynszpan, der kurz zuvor vom grausamen Schicksal seiner Eltern erfahren hatte, die deutsche Botschaft in Paris und schoss auf den Sekretär Ernst vom Rath. Rath starb zwei Tage später. Das Attentat galt den Nationalsozialisten als willkommener Vorwand am 9. November im gesamten Land Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung durchzuführen. Unmittelbar nach diesen gesteuerten Gewaltexzessen setzten die Schritte zur endgültigen existenziellen Zerstörung, Beraubung und Vertreibung der jüdischen Deutschen und Österreicher mit voller Wucht ein.

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  • Rosemarie Burgstaller