Österreichs Musizierende im Porträt

16. April 2021, 10:05

"It's a girl" - Die neue CD der Pianistin Barbara Moser

Im 19. Jahrhundert war das Leben der Frauen noch stark von traditionellen Rollenmustern geprägt. Umso erstaunlicher ist es, dass es damals bereits Frauen gab, die als Komponistinnen Vorreiterinnen waren, wie Clara Schumann oder Fanny Mendelssohn. Doch: Es gab noch weit mehr weibliche "Tonsetzerinnen". Diesen Komponistinnen widmet die Pianistin Barbara Moser gemeinsam mit dem Geiger Thomas Albertus Irnberger und dem Cellisten David Geringas ihre neue CD mit dem Titel "It's a girl!" Entdecken kann man darauf u.a. Werke etwa der Amerikanerin Amy Beach oder der Französin Louise Farrenc, die als Professorin für Klavier an das Pariser Conservatoire berufen wurde und damit einen der prestigeträchtigsten Musik-Posten innehatte - und trotzdem jahrelang darum kämpfen musste, denselben Lohn wie ihre männlichen Kollegen zu erhalten. Auch die Amerikanerin Julia Frances Smith war eine Vorreiterin, sie setzte sich speziell für die Förderung von Komponistinnen ein.
(Gestaltung: Alexandra Faber)


Music to go - Artists to stay
Videos der Young Masters

Zusammen musizieren und gemeinsam Projekte, Konzerte zu machen - das sind die zentralen Säulen des Young-Master Programms, einem Förderungskonzept für besonders begabte junge Musiker/innen aus dem Vorbereitungsbereich der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie der Johann Sebastian Bach Musikschule.
Da Konzerte aufgrund der Covid-Pandemie derzeit aber großteils ausfallen, hat man sich vor kurzem entschlossen, mit den jungen Talenten professionelle Videos zu produzieren. "Music2go" - entstanden im Future Lab der MDW - nennt sich dieses Format, das aber alles andere als schnelle Unterhaltung bietet. Denn: Aufnahmeprüfungen, Wettbewerbe, Unterricht - nach wie vor findet das meiste via Webcam statt. Eine gute digitale Präsenz und gutes digitales Material werden daher auch Post-Covid zum Musikeralltag dazugehören. Dabei sind gerade junge Musiker/innen auf den Kontakt zum Publikum angewiesen. "Live oder/und Video" ist also eine Frage, die in Zukunft auf die Musikwelt zukommen wird.
(Gestaltung: Andreas Maurer)


Immer dasselbe Lied / Mehr Lied als Song
Der Komponist Hans Wagner

Hans Wagner, Songwriter und Komponist, geboren 1980 in Berlin, lebte stets in verschiedenen Musikwelten, die er zu verbinden strebt. Er lernte Cello und spielte in Bands. Dann kam er wegen Schubert nach Wien, dessen Kammermusik-Werke fand er immer schon inspirierend. Das Tonmeister-Studium an der mdw (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien) legte ihn weder stilistisch noch auf ein Instrument fest. Schnell trat jedoch das Musikmachen in den Vordergrund. Wagners größte Komposition bisher war ein Auftragswerk für das Steirische Kammermusik Festival 2019, hier konnte er all seine Facetten zusammenführen: Lied, großes Ensemble und Popband, der Komponist trat als Sänger auf - normal im Pop, in der Kammermusik eher weniger.
Experimentierfreudig war er aber immer: In seiner 2006 gegründeten Band Neuschnee sorgt ein Streichquartett für extravagante Akzente, die Songs sind hier zugleich Lieder in der Tradition Schuberts. Das Stück "La Folia" zitiert alle Spielarten der Barockmusik, auch Zwölfton-Musik wurde schon mit Pop verbunden. Hans Wagner komponierte stilistisch vielfältige Musik fürs Serapionstheater, im Burgtheater war er Bühnenmusiker. Seine Rolle als Produzent der Sängerin Pippa ist die einzige, wo er nur ein Genre bedient, nämlich Pop. Im Zentrum der Kompositionen steht letztlich immer das Lied, wo Form und Inhalt a piori verbunden sind.
(Gestaltung: Paul Lohberger)

Service

Barbara Moser
Music to go
Neuschnee - Hans Wagner

Sendereihe

• Intrada

Gestaltung

• Eva Teimel