Gibt es ein Recht auf ein lebenswertes Klima?

4. Mai 2021, 13:00

In einem international Aufsehen erregenden Urteil hat das deutsche Verfassungsgericht in Karlsruhe unlängst befunden, dass die Klimakrise unverhältnismäßig zu Lasten der jüngeren Generation gehe, und die deutsche Regierung deswegen wesentlich mehr Anstrengungen für den Klimaschutz unternehmen müsse. Dieses Urteil ist nur eines in einer Serie von Klagen und Prozessen, die international angestrengt werden, um der Zerstörung der Natur auch juristisch zu begegnen.

Michaela Krömer ist Anwältin in Wien. Im Namen eines Mandanten, der an multipler Sklerose leidet und durch die zunehmende Erderwärmung immer stärkere Symptome entwickelt, hat sie die Republik Österreich vor dem Europäischen Menschengerichtshof geklagt - auch, um eine Debatte anzustoßen.

"Die Klimakrise ist auch eine Krise der Grund- und Menschenrechte," sagt Michaela Krömer. "Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Erde auch in Zukunft ein lebenswerter Ort für uns alle ist. Es wird Zeit, sicherzustellen, dass das Recht diese Funktion auch im Zusammenhang mit der Klimakrise erfüllt."

Philipp Blom spricht mit Michaela Krömer über ihre Klimaklage, deren Aussicht auf Erfolg und darüber, ob und wie der Klimakrise auch auf juristischem Wege begegnet werden kann, und welche Bedeutung häufig symbolischen Urteilen in einer realen Katastrophe zukommt.

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