Napoleon-Darsteller, Rückenansicht

AP/JENS MEYER

Salzburger Nachtstudio

Weltgeist oder Geißel Gottes?

Weltgeist oder Geißel Gottes?
Zum 200. Todestag Napoleon Bonapartes.
Gestaltung: Martin Haidinger

Als "Weltgeist zu Pferde" (ursprünglich "Weltseele zu Pferde") bezeichnete einst der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel den Kaiser der Franzosen Napoleon I.
Anderen galt der "große Korse" eher als Geißel Gottes, die Europa über 20 Jahre mit Krieg überzog und Millionen Menschen auf dem Gewissen hatte. Friedrich Nietzsche nannte ihn eine "Synthesis von Unmensch und Übermensch".
So oder so war Napoleon Bonaparte als Feldherr und Politiker eine der wirkmächtigsten Persönlichkeiten der Neuzeit.

Johannes Willms, ein bedeutender Napoleon- Biograph der Gegenwart, urteilt, dass Napoleons "unvermeidliches Scheitern Folgen hatte, die Frankreich seither nicht mehr verwinden sollte" - eine epochemachende Ambivalenz.
Sein 200. Todestag am 5. Mai 2021 ist nicht nur ein Moment der Reflexion für die Franzosen, sondern Anlass für ganz Europa über das Vermächtnis Napoleons nachzudenken, über die Mechanismen von Revolution und Reaktion, Macht und Militär, Gewalt und Gesinnung, Menschenrecht und Monstrosität in der europäischen Geschichte und Gegenwart.
Martin Haidinger analysiert im Gespräch mit Expertinnen und Experten den Menschen und den Mythos Napoleon.

Service

Johannes Willms: "Der Mythos Napoleon. Verheißung, Verbannung, Verklärung" Klett-Cotta, Stuttgart 2020

In einem Gastbeitrag auf science@orf.at widmet sich Christopher Brennan dem aktuellen Stand der Sicht der Franzosen auf Napoleon Bonaparte 200 nach dessen Tod.

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