Die Journalistin Melisa Erkurt

16. Mai 2021, 14:05

"Ich bin ohne Medien aufgewachsen", sagt die Journalistin Melisa Erkurt. Erst als sie im ersten Semester ihres Studiums an der Universität Wien eine Ausgabe des biber-Magazins in die Hand gedrückt bekommt, fühlt sie sich angesprochen und mitgemeint - und bewirbt sich kurzerhand bei dem transkulturellen Magazin.
Melisa Erkurts journalistische Tätigkeit begann in der biber-Redaktion, sie arbeitete für das Fernsehmagazin "Report", schreibt Kolumnen für die Zeitungen "Falter" und "taz" und erhielt für ihre Reportagen und ihr Buch "Generation haram. Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben" bereits mehrere Auszeichnungen. Mit ihren neuesten Formaten, dem Ö1 Podcast "Sprechstunde" und dem Instagram-Projekt "Die Chefredaktion", will sie Journalismus jungen Menschen zugänglich machen - unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Hintergrund.

Melisa Erkurt, 1991 in Sarajewo geboren, lebt seit der Flucht ihrer Mutter vor dem Bosnienkrieg in Österreich. In dem bildungsbürgerlich geprägten Vorort Wiens, in dem sie aufgewachsen ist, fühlte sie sich nicht heimisch: "Wir und unsere Bekannten waren die einzigen Geflüchteten", sagt Melisa Erkurt, "mir waren dort alle zu kleinlich - und zu ähnlich." Nach ihrer Matura zog sie nach Wien ("Meine Volksschullehrerin hat gesagt, du kommst aufs Gymnasium. Dafür bin ich ihr sehr dankbar."), schloss ein Lehramtsstudium ab und entschied sich nach einem Jahr des Unterrichtens, hauptberuflich Journalistin zu werden. Bildungspolitik und Chancengleichheit sind ihr nach wie vor ein besonderes Anliegen: "Ich möchte den Bildungsverlierern eine Stimme geben."

Gestaltung: Johanna Steiner

Service

Ö1 Podcast Sprechstunde in der ORF-Radiothek

Sendereihe

• Menschenbilder

Übersicht

• Themenwoche Jugend