APA/HELMUT FOHRINGER
Punkt eins
Eine andere Landwirtschaft
Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU neu aufstellen: zwischen Ökologie und Ökonomie.
Gast: Jochen Kantelhardt, Leiter des Instituts für Agrar- und Forstökonomie und des Zentrums für Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Moderation: Xaver Forthuber.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79, E-Mails an punkteins(at)orf.at
31. Mai 2021, 13:00
Vergangene Woche wurde in den Gremien der EU über eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik beraten. Parlament und Minister/innenrat konnten jedoch auch nach dreitägigen Verhandlungen keine Einigung erzielen. Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski schrieb auf Twitter, er hoffe nun auf einen Kompromiss noch während der portugiesischen Ratspräsidentschaft, also bis Ende Juni.
Kernpunkte sind vor allem eine künftige Einbindung von Umwelt-, aber auch Sozialstandards in die Agrarförderungen. Es geht immerhin um rund 40 % des EU-Haushalts und somit den größten Budgetposten der Union. Direkte und indirekte Förderungen in Milliardenhöhe fließen jedes Jahr auch nach Österreich.
Nicht zuletzt soll die landwirtschaftliche Produktion ökologischer werden, um auch den Zielen des "Green Deal" der EU zu entsprechen. Genau das wird nach jetzigem Stand nicht erreicht, kritisieren zahlreiche NGOs. Die Kommission hat zwar so genannte "Eco-Schemes" für die zukünftige Agrarpolitik vorgeschlagen: Maßnahmen gegen den Klimawandel, Tierwohl, die Förderung von Biodiversität und der Verzicht auf Pestizide sollen gestärkt werden. Die Umsetzung des GAP-Rahmens liegt aber bis auf Weiteres größtenteils in den Händen der Mitgliedsländer. Österreich diskutiert einen entsprechenden Strategieplan, der vom Landwirtschaftsministerium vorgelegt wurde.
Besteht überhaupt Einigkeit, in welche Richtung die Agrarproduktion steuern soll? Und sind die Ziele vereinbar? Landwirtschaft soll die Grundversorgung sichern, Landschaft, Umwelt und Klima erhalten, sie soll ausreichend und in hoher Qualität sowie ökologisch und zu fairen Bedingungen produzieren - die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Ansprüche sind enorm. Wie sind sie miteinander vereinbar, und unter welchen Bedingungen?
Der Agrarökonom Jochen Kantelhardt forscht unter anderem zu Betriebswirtschaft, Landnutzung und nachhaltigen Agrarsystemen. Der Professor an der Universität für Bodenkultur ist zu Gast bei Xaver Forthuber. Bei manchen Umweltleistungen der Landwirtschaft sieht er ein grundsätzliches "Marktversagen": Öffentliche Eingriffe, aber auch entsprechendes Konsumverhalten seien gefragt.
Wie kann Landwirtschaft gestaltet werden? Was sind die europaweiten Ziele, was die spezifischen Bedürfnisse der österreichischen Agrarbetriebe? Ist ein grundsätzliches Umdenken erforderlich, und von wem soll es ausgehen? Diskutieren Sie mit: Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.
Sendereihe
Playlist
Urheber/Urheberin: Ron Carter
Titel: Blues Farm; zT unterlegt
Ausführender/Ausführende: Ron Carter
Länge: 08:05 min
Label: Blue Note
Urheber/Urheberin: Ludwig van Beethoven
Titel: Streichtrio in G-Dur, Op. 9_ 1 - 3. Scherzo Allegro
Ausführender/Ausführende: L'Archibudelli
Länge: 02:47 min
Label: Sony
Urheber/Urheberin: Ludwig van Beethoven
Titel: Streichtrio in C-Moll, Op.9_3-3, Scherzo
Ausführender/Ausführende: L´Archibudelli
Länge: 03:05 min
Label: Sony
Urheber/Urheberin: Ludwig van Beethoven
Titel: Streichtrio in D-Dur, Op.9_2-3 Allegro
Ausführender/Ausführende: L´Archibudelli
Länge: 03:16 min
Label: Sony