Rene Pollesch

APA/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen

Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

"Was keine Beachtung findet, darum muss sich Theater kümmern!"

Der Theaterregisseur, Dramatiker und Neo-Intendant der Berliner Volksbühne René Pollesch im Gespräch mit Petra Erdmann.

Der deutsche Theaterregisseur, Dramatiker und Neo-Intendant der Berliner Volksbühne René Pollesch gilt als ein Erneuerer des politischen Theaters. "Was keine Beachtung findet, darum muss sich Theater kümmern!". Seit den 1990er Jahren gibt er sich "trotzfrigide." Der Kanon des Repräsentationstheaters ist klar nicht sein Ding. Pollesch hat keine Berührungsängste mit dem Boulevard und schon gar nicht mit den Theorien eines Michel Foucault. Das postdramatische Theater von René Pollesch zielt mit Leichtigkeit und wortreichem Witz auf die Ausbeutung in der globalisierten Welt, befeuert den Anti-Kapitalismus und Anti-Sexismus. Von 2001 bis 2007 leitete René Pollesch die Dependance der Berliner Volksbühne im Prater, einer kreativen Brutstätte, in der Pollesch die Bühne u.a. in eine partizipative Telenovela verwandelt hatte. Seit mehr als 20 Jahren inszeniert Pollesch an den renommierten deutschsprachigen Bühnen wie dem Berliner Theater, Schauspielhaus Zürich und Hamburg. Seine selbst verfassten Stücke kommen auch regelmäßig am Wiener Akademie- und Burgtheater zur Aufführung. Im Rahmen der Wiener Festwochen spricht René Pollesch ein Lob auf den Tanzfilm aus. "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" heißt sein neuestes Stück, in dem Kathrin Angerer und Martin Wuttke die Hauptrollen spielen. Es ist noch bis Mittwoch im Theater an der Wien zu sehen.

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