Astra-Zeneca-Impfstoff

AP/BRIAN INGANGA

Praxis - Religion und Gesellschaft

Kaum Impfstoff für ärmere Staaten

Impf(un)gerechtigkeit: Kaum Chancen auf Immunisierung in armen Staaten +++ Sami Omar: Anti-Rassismus-Training für kirchliche Einrichtungen +++ Herantasten an den neuen Pflegealltag in der Pandemie

1. Impf(un)gerechtigkeit: Kaum Chancen auf Immunisierung in armen Staaten

Vor mehr als einem Jahr wurde sie als Reaktion auf die Coronapandemie von der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Europäischen Kommission und Frankreich gegründet: die COVAX. Nun soll die COVAX-Facility als multinationale Initiative sicherstellen, dass auch ärmere Staaten ein Mindestkontingent an Impfstoffen erhalten, bisher mit mäßigem Erfolg. So wurden etwa nach Kenia mit 53 Millionen Einwohner/innen nur knapp mehr als eine Millionen Impfdosen geliefert, in Nigeria ist die Situation vergleichbar: Nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung kann dort immunisiert werden. Zudem kämpfen die afrikanischen Staaten mit der gezielten Streuung von Verschwörungstheorien, die nicht selten politisch instrumentalisiert werden und die Gesellschaft spalten. Lena Göbl hat für PRAXIS recherchiert, wie die beiden Staaten nicht nur mit dem Virus, sondern auch mit Gerüchten und Verschwörungsmythen ringen und hat dazu mit Experten von Ärzte ohne Grenzen, der COVAX-Facility und der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar gesprochen. - Gestaltung: Lena Göbl


2. Sami Omar: Anti-Rassismus-Training für kirchliche Einrichtungen

"Ich hab Kirche immer wahrgenommen als einen Raum, wo Menschen Gutes wollen und ein Stück weit auch als Raum, in dem Menschen sich für gut halten", sagt der deutsche Autor und Moderator Sami Omar im PRAXIS-Interview mit Alexandra Mantler. Als Schwarzer deutscher Mann sei er von frühester Kindheit an mit Rassismus konfrontiert gewesen. "Nun bin ich ein sprechender, schreibender und unterhaltender Mensch geworden und das lässt mir die Möglichkeit, mit Rassismus so umzugehen, dass ich etwas Produktives und Kommunikatives daraus machen kann", erzählt Omar. Seit vielen Jahren bietet er Workshops und Vorträge zu den Themen Migration, Integration, Rassismus und Diskriminierung an. Sehr häufig arbeitet er mit evangelischen und katholischen Einrichtungen in Deutschland - vom katholischen Priesterseminar über das evangelische Schulamt bis zu einzelnen Pfarrgemeinden. Sami Omar ist in einer evangelischen Pfarrfamilie aufgewachsen und die kirchlichen Einrichtungen, die an ihn herantreten, wüssten inzwischen, dass er "Binnenkritik übe, das schafft ein gewisses Vertrauensverhältnis". Im Interview erzählt er vom oft schmerzhaften Prozess der Selbstreflexion, der nötig sei, um rassistische Strukturen in den eigenen Reihen wahrzunehmen und warum es nicht ausreiche, von Rassismus Betroffenen einfach nur zuzuhören. - Gestaltung: Alexandra Mantler


3. Herantasten an den neuen Pflegealltag in der Pandemie

Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen zeigen auch im Pflegebereich erste Auswirkungen, doch man bleibt vorsichtig und steht plötzlich vor neuen Herausforderungen: Viele Pflegerinnen kommen aus den östlichen Staaten der EU, unter anderem aus Ungarn, wo z.B. auch der in der EU nicht zugelassene russische Impfstoff Sputnik V verimpft worden ist - der grüne Impfpass der Pflegerinnen ist in Österreich daher ungültig.
Zudem erschweren unterschiedliche Bestimmungen in den Bundesländern etwa die Koordinierung der 24-Stunden-Betreuung der Caritas.
Fast eine halbe Million Menschen in Österreich sind derzeit pflegebedürftig. Zu Hause, in Alten- und Pflegeheimen, auch in Spitälern. Die Coronapandemie hat sie, insbesondere aber auch ihre Angehörigen und das Pflegepersonal, vor neue, große Herausforderungen gestellt. - Gestaltung: Maria Harmer

Service

WHO: COVAX
Ärzte ohne Grenzen Österreich
Dreikönigsaktion
Sami Omar
Caritas - Rundum Zuhause betreut
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