Fußballerbeine mit EURO-2020-Ball

APA/POOL/AFP/JUSTIN SETTERFIELD

Praxis - Religion und Gesellschaft

Gott Fußball

Fußball als Religion in den Kathedralen des Sports +++ Visitation nach Missbrauchsfällen im Bistum Köln +++ Frauennetzwerk für Frieden am Horn von Afrika

1. Fußball als Religion in den Kathedralen des Sports

"Sie umgeben mich von allen Seiten, aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren", heißt es in Psalm 118. Fußball also schon in der Bibel? Seit 11. Juni wird wieder vermehrt gemeinsam gehofft, getrauert und spätestens beim historischen EM-Sieg Österreichs gegen Nordmazedonien gejubelt. Wird das Match am 17. Juni gegen die Niederlande Ernüchterung bringen oder ein Fußball-Wunder? Ein göttliches Tor, Fans pilgern ins Stadion, in ihre Kathedrale des Sports - oft sind das überzogene Metaphern der Sportberichterstattung, doch die Begeisterung mancher Fans erreicht auch spirituelle Dimensionen. Aber macht all das Fußball tatsächlich zur Religion? Und welche Rolle spielt der Glaube im Leben mancher Profifußballspieler? Lena Göbl hat darüber nicht nur mit Fans, sondern auch mit dem Religionswissenschaftler Gerald Hödl und dem Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar gesprochen.


2. Visitation nach Missbrauchsfällen im Bistum Köln

Wie ernst nimmt die katholische Kirche die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs? Diese Frage beschäftigt dieser Tage vor allem die Kirchenvertreter in Deutschland. Während der Münchner Kardinal Reinhard Marx vergangene Woche den Papst gebeten hat, ihn aus seinem Amt zu entlassen, hält der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki weiterhin an seinem Amt fest. Und das, obwohl sein Umgang mit einem Gutachten zu dem Thema in ganz Deutschland für massive Kritik gesorgt hat. Die Situation ist so festgefahren, dass sich nun sogar der Vatikan eingeschaltet hat. Vergangene Woche haben zwei Gesandte von Papst Franziskus die Lage im Erzbistum Köln persönlich untersucht. Am 15. Juni sind sie wieder abgereist. Nun folgt ein vertraulicher Brief an Papst Franziskus. Aus Deutschland berichtet ORF-Korrespondentin Verena Gleitsmann.


3. Frauennetzwerk für Frieden am Horn von Afrika

Am 21. Juni finden in Äthiopien die mehrfach verschobenen Parlamentswahlen statt. Das ostafrikanische Land befindet sich drei Jahre nach dem Amtsantritt des einst mit vielen Vorschusslorbeeren bedachten Premierministers Abiy Ahmed in einer tiefen politischen und sozialen Krise: Grund dafür ist unter anderem der seit sechs Monaten anhaltende Bürgerkrieg in der nördlichen Provinz Tigray mit Massakern, Vergewaltigungen und Vertreibungen. Appelle hochrangiger äthiopisch-orthodoxer Kirchenvertreter und Menschenrechtsaktivist/innen sorgen für internationale Aufmerksamkeit - jedoch nicht genug, um der Gewalt Einhalt zu gebieten. Dazu kommt ein sich zuspitzender außenpolitischer Konflikt mit den Anrainerstaaten Sudan und Ägypten um Äthiopiens gigantisches Nil-Staudammprojekt. Doch das ist nicht der einzige aktuelle Krisenherd in der Region. "Frauen für den Frieden am Horn von Afrika" - Unter diesem Titel wurde kürzlich in Wien ein internationales Frauennetzwerk gegründet: von Aktivistinnen der Zivilgesellschaft und Wissenschaftlerinnen aus dem Sudan, Äthiopien, Eritrea, Somalia, Österreich und Großbritannien. - Gestaltung: Lise Abid

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