Ein Hafen in Pakistan, der Teil der neuen Seidenstraße wird

APA/AFP/AMELIE HERENSTEIN

Punkt eins

China bremsen - aber ohne Provokation

Zwischen Abhängigkeit und Widerstand: Wie Europa auf Chinas neue Seidenstraße antwortet
Gäste: Univ.-Prof. Mag. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Institut für Ostasienwissenschaften, Universität Wien & Waltraut Urban, Ökonomin, Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche.
Moderation: Marlene Nowotny
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China einbremsen, aber nicht provozieren - so lässt sich die Strategie der Europäischen Union im Umgang mit China vielleicht zusammenfassen. Während viele europäische Staaten von der Coronavirus-Pandemie wirtschaftlich stark getroffen wurden, geht Chinas Wirtschaftsboom bereits weiter. Trotz der Pandemie hat China seinen Anteil am Weltexport im Jahr 2020 ausgebaut und ist zum wichtigsten Handelspartner der EU aufgestiegen.

Also befürchtet man, dass der Einfluss Chinas in Europa zunehmen könnte, etwa durch die Übernahme strauchelnder Unternehmen. Eine neue Verordnung will das zumindest erschweren: Mit dem Gesetz soll es möglich werden, Firmenübernahmen oder die Beteiligung an öffentlichen Ausschreibungen zu verhindern, wenn die Konzerne Subventionen von außerhalb der EU erhalten. Zu den wichtigsten Adressaten dieser "Verordnung über ausländische Subventionen, die den Binnenmarkt verzerren" gehören klar chinesische Konzerne.

Auch die G7 ließen in den vergangenen Tagen mit einem Infrastrukturplan aufhorchen: Als Antwort auf Chinas "Neue Seidenstraße" wurde eine Unterstützungsstrategie für ärmere Nationen beschlossen - eine transparente Partnerschaft als Alternative zu Chinas "Belt and Road Initiative", über die Peking Infrastrukturprojekte in dutzenden Ländern anschiebt, viele davon auf dem afrikanischen Kontinent.

Kurz darauf äußerte sich auch die NATO erstmals zu China: Chinas erklärte Ambitionen und selbstbewusstes Verhalten stellten systemische Herausforderungen für die regelbasierte internationale Ordnung und relevante Bereiche der Sicherheit der Allianz dar, heißt es in der Erklärung. Auch das schnell wachsende nukleare Waffenarsenal und eine militärische Zusammenarbeit mit Russland wurden kritisiert. Peking wehrte sich prompt, die NATO-Erklärung verleumde Chinas friedliche Entwicklung.

Wie steht es also um das Verhältnis von Europa und China? Wie um die wirtschaftlichen Abhängigkeiten und Kreisläufe zwischen Ost und West? Und inwiefern beeinflussen ökonomische Interessen die politische Strategie Europas gegenüber Peking, wenn es um mögliche militärische Konflikte und Menschenrechtsverletzungen geht?

Über diese Fragen spricht Marlene Nowotny mit der Sinologin Susanne Weigelin-Schwiedrzik und der Ökonomin Waltraut Urban.

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Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Urheber/Urheberin: Matt Bellamy
Titel: Headlock
Ausführender/Ausführende: Vitamin String Quartet
Länge: 03:36 min
Label: Vitamin Records

Urheber/Urheberin: Imogen Heap
Titel: Resistance
Ausführender/Ausführende: Vitamin String Quartet
Länge: 04:05 min
Label: Vitamin Records

Urheber/Urheberin: Imogen Heap
Titel: Hide and Seek
Ausführender/Ausführende: Vitamin String Quartet
Länge: 04:17 min
Label: Vitamin Records

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